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600 km zum Glück (4)

von AJ_Fox


***(Teil 4)***

„Wie war eigentlich deine Fahrt?“, fragte Ricarda Jo und unterbrach das Schweigen, da Johanna bis jetzt ganz still neben ihr ging.
„War schon etwas anstrengend, da ich seit 9 Uhr in der Früh unterwegs bin.“, entgegnete ihr seufzend Jo.
„Oh. Dann hast du doch bestimmt jetzt einen Riesenhunger, oder? Ich hoffe schon, denn schließlich will ich nicht umsonst die letzte Stunde in der Küche verbracht haben.“
„Klar hab ich Hunger und wie! Hast du etwa nur meinetwegen was gekocht?“
„Ja. Als mich Sandra angerufen hatte, hab ich noch schnell was gekocht, da ich mir schon gedacht hab, dass du höchstwahrscheinlich hungrig sein wirst. Hab mich dann auch eigentlich nur deswegen etwas verspätet.“, erklärte Ricky und schaute Jo dabei mit einem entschuldigendem Blick an.
„Na ja hab zwar eine Kleinigkeit im McDonald’s gegessen aber…..“ weiter kam Johanna nicht, da Ricky sie an der Stelle unterbrach. „Das Zeug macht doch gar nicht satt. Isst du eigentlich alles? Ich habe Spaghetti mit Hackfleischsoße gemacht. So was isst du doch?“ fügte sie fragend hinzu.
Ja sicher esse ich so was“ antwortete Jo und merkte, dass ihr Bauch schon allmählich anfing Laute von sich zu geben, die deutlich darauf hinwiesen, dass sie Hunger hatte. Erst nach 20 Minuten erreichten sie eine ruhige Gasse. „So, wir sind da.“, sagte Ricarda erleichtert und blieb vor einem Haus stehen. Man konnte bereits auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um einen Altbau handelte, welches schon auf jeden Fall etliche Jahre hinter sich hatte, obwohl wie es aussah, wurde es vor nicht all zu langer Zeit von außen saniert. Ricky öffnete die Eingangstür und bat Jo herein. Nun befanden sie sich in einem sehr kleinen quadratischen Flur. Zur ihrer linken Seite führte eine Treppe nach oben und gerade aus war eine weitere Tür. „Komm ich zeig dir erstmal dein Zimmer. Da kannst du dann deine Sachen hinlegen.“ Johanna nickte und folgte Ricarda schweigend. Im zweiten Geschoss war wieder ein kleiner Flur, bei dem rechts sich eine Tür befand und links zwei. Hinter Jo war ebenfalls eine Tür. „Also das hier rechts ist dein Zimmer und links ist Meins und das Bad. Hinter dir ist unsere Abstellkammer.“ Mit diesen Worten öffnete Ricky die rechte Tür und ging ein Stück zur Seite, damit Jo an ihr vorbeigehen konnte.
„Wow. Also Sandra hatte mir schon am Telefon gesagt, dass es ein großes Zimmer ist aber dass es so groß sein würde, hätte ich nicht gedacht“ erstaunt betrat Jo das Zimmer und schaute sich um. Es befand sich nicht sehr viel im Raum, lediglich ein Tisch, Bett und ein alter Schrank standen da. „Also die Möbel haben wir jetzt extra nicht zum Schrott gebracht, damit du wenigstens vorübergehend das Nötigste hast, bis du dir was Neues besorgten kannst. Wenn es soweit ist, dann kommen die hier sofort weg.“
„Ach ich finde den Schrank eigentlich ganz O.K. Der könnte zwar einen neue Lackierung gut gebrauchen aber sonst ist der noch ziemlich in Ordnung.“ Erwiderte Jo und fuhr mit der Hand über das hellbraune Holz vom Schrank. In ihren Gedanken hatte Johann bereits eine genaue Vorstellung, wie sie ihr neues „Zuhause“ einrichten würde. Sie blickte kurz auf den Boden. Ein schöner Parkettfußboden breitete sich über das ganze Zimmer aus. „Komm jetzt endlich. Deine Fantasie, kannst du auch nach dem Essen weiter entfalten.“ Mit diesen Worten packte Ricky Jo an der Hand und zog sie hinter sich her wieder die Treppen hinunter und machte anschließend die untere Tür auf. Wieder ein Flur. Es sah genauso aus wie oben nur, dass sich am ende des Flurs eine weitere Tür befand, auf die Ricky geradewegs zusteuerte und immer noch Jo fest an der Hand hielt. Erst als sie sich im Raum befanden lies Ricky Jo los. Dieses Zimmer war eindeutig die Küche. Die Einrichtung jedoch unterschied sich gewaltig vom ganzen Haus. Es war alles relativ dem modernen Stil angepasst, was man vom Rest nicht gerade behaupten konnte. Rechts gleich neben der Tür stand ein Kühlschrank, anschließend kam ein großer Arbeitsplatz darunter einige Schubladen und Türen sowie eine Spülmaschine, die man nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennen konnte, da Diese so gut wie komplett in den Farben der gesamten Einrichtung „getarnt“ war. Danach folgte das Spülbecken. Der restliche Einbau wurde gegenüber der Tür fortgesetzt mit einem Herd, daneben einer Mikrowelle, Stauraum, und zum Schluss deinem großen Schrank. An den Wänden über dem Arbeitsplatz waren ebenfalls kleine Regale befestigt. Fast in der Mitte des Raumes stand ein großer Tisch. Im Großen und Ganzen sah es für eine WG sehr ordentlich aus. Vielleicht lag es daran, dass hier nur Mädels wohnten. „Hast du vor im Stehen zu essen oder willst du dich doch hinsetzen?“, fragte plötzlich Ricky lächelnd und bot Jo einen Platz am Tisch an. Sie setzte sich hin und beobachtete Ricky, wie sie das Besteck und zwei Teller rausholte. Dabei fielen Jo´s Blicke musternd auf Ricardas Körper. „Hmm sie sieht echt gut aus. Braune lockige Haare mit hellen Strähnchen, etwa 1, 65m groß und eine sehr attraktive Figur. Sogar mit ihrer Zahnspange sieht sie richtig süß aus.“ Erst jetzt fiel es Jo wieder auf. Klar hatte sie es bereits am Bahnhof schon bemerkt aber durch das Gespräch und die leichte Aufregung, hatte Jo das nicht weiter beachtet.
„Ob sie wohl auf Frauen…“ Doch zugleich schaute Johanna weg. „Jo“, dachte sie sich „Spinn jetzt bloß nicht rum. Du bist grad mal eine Stunde hier und schon fantasierst du dir irgendeinen Müll zusammen.“ Währenddessen stellte Ricky Jo ihren Teller auf den Tisch. Beide wünschten sich gegenseitig einen guten Appetit und wendeten sich ihren Tellern zu. Beim Essen redeten sie kaum, erst danach, als Ricky Jo fragte ob Diese was zu trinken wollte, entstand wieder ein Gespräch.
„Ja wäre nicht schlecht. Wie wäre es mit Tee?“
„Kommt sofort. Trinkst du ihn mit Zucker?“
„Ja“ antwortete Johanna und nahm das kleine Döschen, welches ihr Ricky entgegen reichte. Wenige Minuten später hielt Jo ihre Tasse Tee in der Hand, in die sie bereits den vierten Teelöffel Zucker reinschüttete. Das entfiel natürlich Ricky nicht, die belustigt es mit ansah. „Wolltest du eigentlich Tee mit Zucken oder Zucker mit Tee?“ fragte sie dann doch schließlich. Nun merkte es auch Johanna. Da sie aber nicht gestehen wollte, dass sie wieder mal vor lauter Gedanken nicht aufgepasst hat was sie machte, antwortete sie nur schlicht ’Es passt schon’ und schob sicherheitshalber die Dose mit dem Zucker ein Stückchen zur Seite. „Kochst du eigentlich immer?“, fragte sie anschließend.
„Wenn ich Lust habe dann schon und wenn nicht dann kocht eben Sandra oder Nadine. Aber ich koche wahnsinnig gern.“
„So so. Bist als dann die kleine Küchenfee, die Tag für Tag leckere Sachen auf den Tisch zaubert“ antwortete Jo und zwinkerte Ricky dabei an.
„Na ja so in der Art. Was ist mit dir. Kochst du gern?“
„Nein nicht wirklich. Habe es schon in der Schule total gehasst, vor allem wenn die Hauswirtschaftlehrerin mich immer so schief angeschaut hat, wenn ich wieder mal was verpatzt hatte. Und das passierte mir eigentlich ständig. Ich glaub ich hab nicht das Geschick fürs Kochen.“
„Bei mir war es auch so am Anfang. Erst als meinem Mum sich etwas Zeit für mich genommen hatte mir endlich die Küche bei uns zu Hause überließ, hab ich nach und nach aus einem Kochbuch fast alle Gerichte ausprobiert. Musste aber auch einmal die ganze Küche neu streichen. Tja so was kommt davon, wenn man den Deckel vom Mixer vergisst und dann das Teil einschaltet.“ Weiter sprach Ricky nicht, da sie merkte, dass Jo etwas trauriger wurde und wie es schien wieder in ihren Gedanken versank. Ja das war sie in der Tat. Das, was Ricarda gerade eben sagte, machte Johanna sehr traurig. Sie hatte nie die Möglichkeit mit ihrer Mum was zu kochen. Für so einen Moment hätte Jo, wenn es sein musste auch Tausend mal die Küche gestrichen, Hauptsache sie hätte eine Familie wie Jeder andere. Viele male überkam sie der Gedanke wenigstens Pflegeeltern zu haben. Auch wenn nicht ihre richtige Familie aber immerhin es wäre eine. In einer Wohnung zu wohnen oder einem Haus mit einer Mutter und einem Vater. Dazu noch vielleicht ein Haustier. Jo wollte schon immer eine Katze haben aber ein Hund wäre auch O.K. „Jo ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst so traurig aus“, fragte Ricky mit einer besorgten Stimme. „Nein, nein. Mir geht’s gut bin nur sehr müde. Ich glaube ich geh jetzt am besten ins Bett, wenn es dir nichts ausmacht?“
„Ja ist gut. Die Decke und ein Kissen liegen auf dem Bett und wo das Bad ist hab ich dir ja vorher schon gezeigt.“ Antwortete Ricarda und wünschte Johanna noch eine gute Nacht. Da sie anscheinend die Ausrede tatsächlich glaubte und keineswegs versuchte Jo aufzuhalten, stand sie auf und ging in ihr Zimmer.
Am nächsten Tag wachte Johanna bereits sehr früh auf. Natürlich schliefen die Anderen alle noch aber sie konnte und wollte nicht mehr schlafen. Jo schaute aus ihrem Fenster. Die Sonne strahlte und es sah sehr viel versprechend aus, dass der Tag warm und schön werden würde. Kurzerhand zog sie ihre Sportsachen an, ging runter und legte einen Zettel mit einer Nachricht ’Bin für ein paar Stunden weg joggen’ auf den Küchentisch und verließ das Haus. Johanna ging meistens joggen, wenn sie mal wieder den Kopf von ihren Gedanken freibekommen wollte oder einfach nur schlecht geschlafen hatte. In dem Fall war es Beides. Zum einem war das Bett nicht sehr bequem und zum anderen schwirrte ihr so vieles im Kopf. Sie wollte aber ebenfalls etwas von ihrer neuen Umgebung sehen.
Als sie wieder zurückkehrte, war die Eingangstür offen. Aus der Küche konnte sie deutlich Stimmen hören. Da Jo aber nicht unbedingt ganz durchgeschwitzt die anderen beiden Frauen antreffen wollte, entschied sie sich erst schnell zu duschen und sich umzuziehen und danach erst die Küche betreten. Als aus dem Bad raus kam, frisch geduscht und angezogen, stieß sie wieder beinahe mit Ricarda zusammen die gleichzeitig aus ihrem Zimmer kam. „Boa ey. Erschreck mich bitte nicht so. Ich wäre grad fast umgekippt.“, sagte Ricky und atmete erstmal tief durch. „Wieso warst du den heut so früh schon aus dem Haus? Stehst du immer so früh auf? Fügte sie hinzu.
„Oh sorry. War nicht meine Absicht dich zu erschrecken. Ach weis nicht wenn ich einmal meine Augen am Morgen aufhab dann bekomm ich sie nicht wieder zu und da ich sonst nichts zu tun hatte, wollt ich raus und mir einwenig die Gegend anschauen.“
„Ach so. Ich dachte schon es hat was mit Gestern zu tun, weil nur das du müde warst, dass glaube ich nicht.“
„Da hast du recht“ Jo blickte wieder etwas betrübt zur Seite.
„Was ist den los? Hab ich also doch Gestern was Falsches gesagt?“ fragte Ricky erneut und wie es aussah würde sie nicht eher Ruhe geben, bis sie den Grund, warum Johanna so verzagt blickte, wusste.
Jo schaute ihr in die Augen und begann mit einem leichten Stottern zu reden.




copyright © by AJ_Fox. By publishing this on lesarion the author assures that this is her own work.



comments


Supi
Klasse story und mir gefällt dein schreibstil :]

Freu mich schon auf die Fortsetzung =)
Sharmen_ - 10.08.2007 16:24

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