Um LESARION optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern verwenden wir zur Auswertung Cookies. Mehr Informationen über Cookies findest du in unseren Datenschutzbestimmungen. Wenn du LESARION nutzst erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.




stories » details

hast Du genauso Angst wie ich

von raquel17


25.12.2006

Es ist Winter und eisiger Wind pfeift durch die Straßen. Es ist schon fast dunkel. Es dämmert noch ein bisschen, aber ich komme, wie versprochen, nach draußen um Dich abzuholen. Noch bist Du nicht da, doch sobald ich Dich erblicke winke ich dich mit einer kaum erkennbaren Geste zu mir und als du nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt bist öffne ich meine Jacke, nehme dich in den Arm, weil ich weiß, dass dir -wie immer- kalt ist.
Dien Körper ist eisig, er zittert nicht einmal mehr vor lauter Kälte. Und obwohl ich weiß, dass du mich zwar willst aber nicht nimmst genieße ich es. Genieße Dich. Du riechst so wunderbar wie immer und trotz deiner zerzausten Haare bist du unnahbar schön.
Ich umfasse deine Hüfte mit einer Hand, streiche schützend über deinen Rücken, mit der anderen halte ich die Jacke so, dass sie dich wärmt.

Einige Minuten stehen wie so regungslos das, bis ich leicht die Umarmung löse und Dich -noch immer im Arm haltend- in den etwas wärmeren Hausflur geleite. Es ist zwar wärmer als draußen aber Du stößt kalten Atem aus, bis wir die Wohnung betreten.
Du bist schlagartig nicht mehr so wild wie noch kurz zuvor und lässt Dich halten während ich stumm die Schuhe ausziehe. Es ist besser jetzt nichts zusagen. Ich lasse Dich nicht los nicht für eine winzige Sekunde.
Du hast nun mehre meine Jacke an als ich sie und ich lasse sie dir ganz. Deine unbeschreiblichen Augen, sie spielen mit dem Lichtwechsel von Flur zum Wohnzimmer. Sie funkeln merkwürdig im schimmernden Kerzenlicht - das macht mich zusätzlich nervös.
Ich setzet mich auf die breite Couch und Du legst Dich, deinen Kopf auf meinem Bach stützend, dicht an mich. Ich versuche möglichst langsam zu atmen um dir Ruhe zuteil werden zulassen. Nicht nur körperlich Ruhe, nein auch Ruhe für deine Seele. Einfach das Wissen, dass ich da bin und du hier sein kannst.

Halb kindlich spielen meine Hände mit den deinen -noch immer sind sie kalt- und immer wieder fasst du besitzergreifend zu. Wieso nur? Warum brauchst du mich nur jetzt? Alles schein so vertraut. Des öfteren höre ich mich Dich fragen \"was ist los mit dir meine süße?\", doch Du schweigst, liegst einfach nur so da. Mehr als die Worte am Telefon bekomme ich nicht aus Dir raus. Sie hallen noch immer in mir \"Hast du jetzt Zeit? Ich brauche dich?\"
Obwohl wir uns schon einige Zeit kennen sind diese Treffen nur von kurzer Dauer, doch im letzten Monat wurden sie so häufig. Was passiert mit dir, dass du Zuflucht bei mir suchst, dass du Zuflucht brauchst -und bei mir bekommst?
Meist schläfst Du nach nicht einmal einer halben Stunde in meinen Armen ein und ich bleibe wach. Wach aus Sorge um Dich dir könnte -selbst hier in der Wohnung- etwas zustoßen, was ich nicht mehr verhindern könnte, sobald ich meine Augen schließe. Wach aus Angst darum, dass Du nicht mehr da bist und ich allein wach werde. So beobachte ich dich wie Du schläfst und wieder neue Kräfte tankst. Meine Hand hält deine immer noch fest umschlungen, die andere beschäftigt sich allein -unabhängig meiner Vernunft und folgt nur den Gefühlen. Sie verwöhnt mit langsamen, sanften Bewegung jeden Quadratzentimeter deines umwerfenden Körpers und kommt auf deiner Taille zum rasten.

Ich bemühe mich Souveränität, Autorität und Stärke auszustrahlen, damit Du unbesorgt bei mir bleibst. Deine Anwesenheit tut gut, doch zugleich schmerzt es schon jetzt, wenn ich daran denke, dass du wieder gehst. Dir entgehen meine Schmerzen nicht, doch du bleibst noch einen Moment liegen bis Du Dich entschließt eben so schnell zu gehen wie du gekommen bist. Genauso plötzlich. Dieser Zustand ist zwar nicht tragbar, doch ich belasse dabei, weil es besser ist als überhaupt nichts von dir zuhaben. Ich bin dir gerne nah und nehme dafür auch die folgenden Schmerzen gern in kauf.
Wehmütig bringe ich Dich zur Tür und würde Dich gerne bitten zubleiben, doch tu es nicht. Ich hab Angst du könntest wirklich bleiben wollen und hoffe stattdessen darauf, dass Du bittest bleiben zu dürfen. Von dir aus, nicht weil ich es so will sonder, weil Du Dich dann so entschlossen hättest. Aus meinem Zimmer höre ich Musik -sie lief vermutlich schon die ganze Zeit auf Dauerrepeat. Lil Bow Wow und Ciara säuseln ihr like you zum x-ten mal. Oh, Gott lass diesen Song Ausspruch für meine Gedanken sein... Hör sie, bitte hör sie endlich und erwidere sie...
Ich will Dich nicht schon wieder ziehen lassen, aber dein Leben zerstören will ich auch nicht. Bleib aus freien Stücken, zwing mich nicht Dich bitten zu müssen, weil ich sonst den Gedanken nicht los bekäme dein Leben damit zerstört zuhaben.

Du hörst es, doch überhörst meine Gedanken dazu und trist aus der Tür. Auf der Straße angekommen blickst du zu meinem Fenster auf, einen winzigen Moment und läufst dann bis zur Hausecke. Du gehst weiter, weiter in die Kälte, ohne dass ich weiß, wann wir uns wieder sehen. So wird es das beste sein, für uns beide. Ich lass Dich gehen, zu deinem Bodybuilder. Er holt Dich drei Häuser weiter mit dieser prollo Karre ab. Ich schließ das Fenster und dann die Wohnungstür zu. Bin allein, nicht weil ich es wirklich will, sondern, weil ich Dich zu sehr liebe. Obwohl es noch nicht spät ist gehe ich ins Bett. Kurz vor Mitternacht kommt meine Freundin von Schichtdienst. Ich stelle mich schlafend, aus Angst sie könnte etwas bemerken. Aus Furcht sie könnte eine Veränderung an mir wahrnehmen. Sie scheint überrascht zu sein, dass ich schon schlafe und bewegt sich leise durch den Raum. Sie ziehst sich vor mir aus und legt sich zu mir. Ich warte bis sie eingeschlafen ist und kuschle mich hilfsbedürftig an sie, weil ich nun meinerseits eine Stütze benötige die ich vorhin noch war...

Mit größter Mühe und Anstrengung schaffe ich es mit dir zureden, Dich dabei nicht zu berühren und nicht mit dir zu flirten. Trotzdem wird meine Stimme immer weich werden, wenn Du in der Nähe bist. Trotzdem wird mich Dein Lächeln immer glücklich machen
Ich werde immer ein klein wenig mehr verletzlich sein, wenn du bei mir warst. Ich werde immer ein klein wenig mehr für Dich fühlen. Du wirst immer genauso viel bekommen auch, wenn ich immer ein klein wenig mehr Ansprüche stellen. Ich liebe dich.




copyright © by raquel17. By publishing this on lesarion the author assures that this is her own work.



comments


Genial
Ja die Story ist echt gelungen...geht einfach unter die Haut...
Love17 - 07.01.2007 18:10
undendlich schön
Schaefi - 06.01.2007 00:05
die story ist echt gut
MissPerfect - 30.12.2006 14:59
..
aimee16 - 29.12.2006 00:55

vivalavita: 30 Karat Karneval - Freitag 28.2. - 20 Uhr in Kölle - 2 Floors - Karneval - Dance/Charts - Instagram 30 karat deluxe      +++     >>> Get a ticker message for just 5,95€ for 3 days <<<