von June83
Der Sommerwind streift leise durch deine Haare, ein wenig nur, fast schüchtern. Und doch bin ich eifersüchtig, und will ihn wegscheuchen. Meine Hand streicht sie wieder glatt.
Blinzelnd schaust du mir in die Augen, irritiert, warum störst du unsere Zweisamkeit. Ich ziehe meine Hand zurück. Der Wind kommt zurück, drückt dein Oberteil an deine Brüste, an deinen Bauch. Du lächelst mich an. Wie kann dir seine Berührung nur so gefallen, wo du meine andere Hand grad fortgeführt hast von deinem Oberkörper, auf dein Bein. Willst du mit mir spielen, ihn spüren und mich quälen? Ich stütze meinen Kopf auf meinen Arm, beiße mir auf die Lippen.
Er spielt schon wieder mit einer deiner Strähnen, will sie von mir fortziehen. Und dich. Wieder schließt du die Augen und schaust ihm entgegen. Vergisst mich, um seine Brise zu genießen, sich in ihr zu baden.
Meine Hände fangen an zu zittern, lass mich hier nicht allein, flieg nicht mit ihm fort, mit einem launenhaften Wind. Ich bewege sie an deinem Bein abwärts, über dein Knie, zu deinem kleinen Fuß, nur um dort anzuhalten und auszuharren. Du lächelst schon wieder, so geheimnisvoll, so abgrundtief. Und schaust mich noch immer nicht an, wendest mir nur die Hälfte deines schönen Gesichtes zu. Verzweifelt sehe ich zu, wie du dich nach ihm sehnst, wie du dich zum ihm wünschst. Seinem Geflüster, dass wie ein Versprechen für dich klingen mag, für mich wie Verhöhnung. Jetzt stärkt er sich, lässt den Sonnenschirm in der Nähe flattern und die Fahnen an der Strandpromenade ihm Applaus spenden.
Und zieht dein T-Shirt langsam hoch, lässt deinen Bauch freilegen, wie ein zittriger Liebhaber. Du streckst dich im Sand aus und drehst mit geschlossenen Augen deinen Kopf wieder zu mir, suchst meine Hand, als ob du ängstlich Unterstützung suchst vor seiner Liebe.
Doch nach meiner Hand suchst du vergebens,
sie läuft mit mir weinend nach Hause.
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