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von lilith2
Zigaretten drehen
Zigaretten drehen wird für eine Nikotinsüchtige in besonders widrigen finanziellen Umständen lebenswichtig.
Wie soll man sich bitte auf geistig ansprechende Arbeiten konzentrieren, wenn man nicht eingehüllt von einer beruhigend gelben Qualmwolke, sinnierend an seinem Schreibtisch sitzen kann.
Jedoch sehen speziell meine Exemplare meist recht kümmerlich aus, denn das Drehen von Zigaretten gehört leider nicht zu meinen Stärken. Jedesmalverteilt sich der Tabak über den ganzen Tisch - meine Tastatur sieht mittlerweile schlimmer aus als die Fingerkuppen einer 80 jährigenStarkraucherin - oft reist das Blättchen und die Fingerspitzengefühlerfordernde Aufgabe des Einrollens will mir einfach nicht gelingen.
Auch beim Arbeiten, was aus den angesprochenen Gründen - finazielle Widrigkeitenaufgrund von Zigaretten und Katzenfutter - notwendig wird, wo Schnelligkeitlängerer Genuss bedeutet, brauche ich jemanden der für mich dreht, den ichanschnorren kann oder teure Filterzigaretten. Eine gewisse erhabene Ausstrahlung haben daher auf mich Frauen, die gekonntden Tabak auf die Papers bringen und mit galant präzisen Rollbewegungen,ihre feuchte Zunge am Klebestreifen ansetztend, kleine Meisterstücke,gerade, gleichmäßig, zustande bringen.
Schon bei der Vorstellung läuft mir ein wohliger Schauer über den Rücken undlässt mich an so manch verrauchte Nacht zurückdenken.
Außerdem ist die altbekannte Anmache - nach Feuer fragend - noch immer soaktuell wie wirkungsvoll. Da erklärt es sich von selbst, warum gerade Nichtraucherinnen Streichhölzer parat haben.
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