von anaisJ
Zerrissen
Er tobt, rast, saugt das Blut aus
und bringt den Rest davon
in unerträgliche Wallung,
der Dämon,
der mich nicht wissen läßt,
ob meine Seele Frau oder Mann spiegelt
oder verflucht irgend etwas dazwischen,
was, verdammt, was?!?
In mir trennt sich alles schmerzhaft,
weil es nicht zusammenfließen kann,
ineinander, ohne aufgezwungene Konturen
und doch nicht haltlos machend -
es tut irre weh,
wenn man sich Stück für Stück verliert,
gelähmt verharrt, verweilt,
und das letzte an Geist und Gefühl
schwindet auch noch,
und wehrlos schaue ich mir beim Sterben zu.
Frau, Mann,
wehrloses Kind, Teufel, verkannter Engel,
sprachloses Wesen
und doch übersprudelnd von Wortfetzen,
die sich nachts im Traum
als bedrohliche Stimmen
einbrennen
und mich immer mehr
einen fast endgültigen Schritt machen lassen.
Geht es so denen,
die irre hinter Mauern sitzen,
sollte ich längst dort sein,
oder ist das der ganz normale Wahnsinn?
Und was,
was ist mit dieser fortschreitenden Verachtung der Menschheit,
die mich überfällt
und der Unfähigkeit, diese auszudrücken?
Sie schreitet fort, diese Unzulänglichkeit von mir
und die Kraft, Gefühle rauszulassen -
die will ich gar nicht mehr,
denn sie laugen aus.
Und doch -
dieses Weinen von mir, nachts,
das eines Kindes,
das, Scheiße nochmal, noch immer umherirrt
und eine warme Brust sucht -
nur, wenn ich dann angekommen bin,
geh ich innerlich weg,
schrecke mehr und mehr zurück
vor allem, was an Liebe erinnert,
denn wenn ich sie wieder verlier,
tut es unsagbar weh,
und darauf kann ich verzzichten!
Ich bin ein geschmolzener Diamant,
zerflossen,
langsam, aber sicher
zerbröckelt,
und alle Konturen haben...
sich...
aufgelöst...
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