Yasmin (6)

von catrin


Ich sah schon draußen das Auto stehen, doch ich hofftedas ich mich doch vertan hatte. Aber als ich dieHaustür aufschloss, hörte ich schon seine Stimme. Erunterhielt sich mit meiner Mutter. Als die Tür insSchloss fiel, kam er direkt aus der Küche zu mir.
„Markus, was willst du hier?“ Yasmin schaute michverwundert an, da sie Markus ja gar nicht kannte. Alsostellte ich ihn vor. Danach fragte ich noch mal was erhier von mir wollte. Er meinte er würde gerne mit miralleine, also ohne Yasmin, reden. Doch ich antworteteihm, dass ich vor Yasmin keine Geheimnisse mehr hätte,da wir jetzt zusammen seien. Als ich das sagte, fingich sofort an zu strahlen und ergriff Yasmins Hand.
Auch sie sah bei diesen Worten glücklich aus. AlsMarkus sich nach dieser Neuigkeit wieder gefassthatte, fragte er was denn so plötzlich mit mir losgewesen sei. Ich erklärte ihm, dass ich ihn nicht mehrso mögen würde wie früher, nur noch als normalenFreund. Da ich mich in jemand anders verliebt hatte,in Yasmin, stand die ganze Zeit nur neben mir undsagte kein Wort. Darauf antwortete Markus nur damit,dass er es nicht verstehen könne und wenn diese“Phase“ vorbei sein würde, könne ich ihn gerneanrufen. Natürlich erklärte ich ihm erst einmal, dasses keine “Phase“ sei so wie er meinte, dass ich michnicht mehr melden würde und dass er mich auch nichtmehr anrufen sollte. Er nickte nur noch,verabschiedete sich von meiner Mutter und verschwand.
Yasmin und ich wollten gerade ins Zimmer gehen, alsmich meine Mutter rief. Ich meinte zu Yasmin, dass sieja schon mal ins Zimmer gehen könne und ich würde nachsehen was meine Mutter von mir wollte. Als ich dieKüche betrat, sah ich wie meine Mutter irgendwieaufgeregt hin und her lief. Ich fragte sie, was lossei und wieso sie mit mir reden wolle. „Hör malSteffie, ich hoffe was ich heute morgen gesehen habeist nicht wahr!“ „Doch es ist wahr!“ „Was hab ich dennbloß an deiner Erziehung falsch gemacht?“ „Meine Güte,wieso glauben eigentlich alle, dass die Liebe zuYasmin irgendwie was mit einer Krankheit zu tun hatoder dass es eine Phase ist? Jetzt fängst auch du nochdamit an! Lass mich doch einfach in Ruhe damit, wenndu es nicht akzeptieren willst! Ich wollte nur nochsagen, dass Yasmin für einige Zeit jetzt auch hierwohnen wird.“ „Aber wir haben doch gar kein Zimmermehr frei, wo soll sie denn schlafen?“ „Hast du mirgrad etwa nicht zugehört? Sie ist meine Freundin, alsowird sie wohl bei mir im Bett schlafen. Ist noch wasoder kann ich wieder gehen?“ „Nein!“ Sie drehte sichum und ging in den Garten. Für heute reichte es mirwirklich mit dummen Kommentaren und so freute ich michauf einen schönen Abend nur mit Yasmin. Damit wirspäter nicht noch mal in die Küche gehen mussten,machte ich für uns Spagetti Bolognese. Während dieNudeln kochten, sagte ich eben Yasmin bescheid. Da sienicht wusste was sie solange in meinem Zimmer machensollte, ging sie mit in die Küche um mir zu helfen.
Als alles fertig war, nahmen wir Teller, Besteck,Servietten und das Essen mit in mein Zimmer. Yasminlobte mich für mein leckeres Essen und schwatzten dieganze Zeit über belanglose Dinge. Nachdem wir allesauf war, machten wir uns es gemütlich. Wir kuscheltendie ganze Zeit, es war wirklich schön. Von dem Filmder im Fernseh lief, kriegten wir nicht wirklich vielvon mir, so waren wir die ganze Zeit mit unsbeschäftigt. Wir verwöhnten uns gegenseitig undbekamen gar nicht mit, dass meine Mutter zwischendurch ins Zimmer schaute. Schließlich schliefen wirirgendwann ein.
Da ich ja am nächsten Tag Schule hatte, hatte ich mirden Wecker auf 06:25 Uhr gestellt. Als dieserklingelte, konnte ich erst einmal meine Augen garnicht aufmachen, da ich noch so müde war. Yasmin dieauch wach geworden war, fragte ob sie aufstehen solle.
Natürlich sagte ich, dass sie ruhig weiter schlafenkönnte, da sie ja bestimmt auch noch so müde sei wieich. Also machte ich mich fertig und lies sie nochweiter schlafen. Nachdem ich im Bad fertig war,kuschelte ich mich noch einmal kurz zu Yasmin insBett, zog mich dann aber jedoch an. Als ich endlichfertig war, verabschiedete ich mich noch von Yasminund ging dann in die Küche um noch etwas zufrühstücken. Zum Glück war meine Mutter noch nichtaufgestanden, da ich nach gestern Abend keine Lust aufein Gespräch hatte. Ich machte mir zwei Toast mitMarmelade und trank einen Kaffee. Normal les ichmorgens immer Zeitung, aber heute konnte ich michnicht dazu aufraffen diese zu holen und außerdem,dachte ich eh die ganz Zeit drüber nach wie Linda sichheute verhalten würde. Da es schon 07:05 war und derBus in 5 Minuten fahren würde, machte ich mich auf denWeg. Bevor ich jedoch das Haus verließ, schaute ichnoch mal in mein Zimmer, in dem Yasmin noch sofriedlich schlief.
Als ich an der Bushaltestelle stand, wurde ichirgendwie immer nervöser. Endlich sah ich den Bus umdie Kurve fahren und versuchte Angestrengt Linda darinzu erkennen. Doch ich sah sie nicht. Also stieg ich inden Bus ein und suchte mir einen freien Platz. Nocheinmal schaute ich durch den Bus und dann sah ich sie.
Linda schaute mich auch gerade an und so sahen wir unsdirekt in die Augen.