von miez1989
Ich bin eine Engel, und wie immer auf der suche nach Menschen die meine Hilfe gebrauchen können. Und gerade in dieser zeit, so kurz vor Weihnachten, ist es besonders wichtig das die Menschen sich wohl fühlen und glücklich sind, und zwar alle!
Ich war gerade unterwegs, genoss das schöne Wetter, es hatte die ganze Nacht geschneit, die Welt ganz in weiß, wie neu geboren. Es war ein tag vor Heiligabend, und alle waren in Weihnachtstimmung, die letzten Einkäufe wurden getätigt, gebacken, beschmückt, gesungen, schöner hatte man sich das nicht vorstellen können. Und dann kam ich an einem Weißenhaus vorbei und hielt an, so viele Kinder, spielten, die einen bauten einen Schneemann, die anderen rodelten den hand am haus hinunter, und andere machten eine Schneeballschlacht.
Alles lachte, und sogar das herzhafte lachen der Erzieher war zu hören, so vertieft in all diese elternlosen Kinder, dass sie mich gar nicht bemerkten.
Aber da am Rand stand ein Mädchen, las Buch, ganz allein. Ich beobachtete sie eine weile, bis ich zu ihr hinüber flog und sie ansprach. Sie schaute mich an, und lächelte, als wäre es ganz normal einen Engel am heiligten tag zu sehen. Noch bevor ich etwas sagen konnte, fragte sie mich wie es mir ginge, ich bedankte mich der nachfrage und versicherte ihr das es mir gut geht. Ich forderte sie auf mir etwas über sich zu erzählen und es sprudelte aus ihr heraus: „ich heiße Tina- Marie, ich bin 14 Jahre alt, lese für mein leben gerne und koche, erzähle Geschichten und zeichne. Und bin seit fast 10 Jahren hier, meine Eltern verstarben bei einem Autounfall und seitdem bin ich hier.“, sie zögerte, bis sie weiter sprach „und seit dem sitze ich im Rollstuhl, ich spüre meine Beine nicht mehr, manchmal ganz gut, dadurch verspüre ich auch keinen schmerz.“ Sie versuchte ein lächeln hervorzubringen, doch ich merkte es fiel ihr schwer. Sie erzählte mir was sich ihre Freunde zu Weihnachten wünschen, und musste sich dann eingestehen, das das alles eigentlich nicht ihre freunde sind. „ich mag sie, aber die meisten von ihnen kennen noch nicht mal meinen Namen, sie reden nicht mir , ich kann sie ja verstehen, ich bin nun mal… anders, anders als sie alle! Ich werde nie mit ihnen befreundet sein können“.
Die tränen die sich in ihren Augen stauten liefen ihr nun unaufhaltsam über die Wange. Ich legte meine Arme um sie und flüsterte ihr ins Ohr „es wird alles gut!“. Meine letzte frage an sie war was sie sich zu Weihnachten wünschte, und als würde sie sich für ihren Wunsch schämen, flüsterte sie ihn mir in mein Ohr. Schnell verabschiedete ich mich, und ging, ich wusste was ich zu tuen hatte, morgen war schließlich Weihnachten, und da sollen alle Menschen Glücklich sein.
Am nächsten Tag, ich konnte es kaum erwarten, bis sie alle aufstanden, zum frühstück gingen. Anschließend musste Tina –Marie aufwaschen, die anderen durften die Fenster schmücken. Plötzlich klingelte es an der Tür, alle wunderten sich, an so einem besonderen tag besuch, alle waren aufgeregt, es war ein Paar, mittleren alters, und sie gingen mit einer der Erzieher in das Büro.
Schon wenige Minuten später kamen sie wieder, mit einem lächeln, das schöner gar nicht hätte sein können. Sie wurden in das große Spielzimmer geführt, wo sich alle Kinder beschäftigten. Die Jungen spielten mit Bausteinen oder Autos, einige der Mädchen zeichneten Weihnachtsbilder, andere spielten mit Puppen. Die Erzieher machten auf sich aufmerksam und plötzlich wurde alles ganz still. "Das sind Martha und Jan, sie beiden wünschen sich seit langer Zeit eigene Kinder, können jedoch keine eigenen bekommen. Sie wollen euch ein bisschen kennen lernen, und eines von euch darf dann zu ihnen ziehen."
Nun strahlten alle, glücklich, voller Hoffnung endlich eine eigene Familie zu haben. Martha und Jan gingen umher, setzten sich zu an einem Tisch an dem einige dabei waren zu zeichnen. sie unterhielten sich ein wenig und dann schauten sich Jan und Martha an, warfen sich nur kurze blicke zu, und wollten aufstehen, als sich die Tür zum Spielzimmer öffnete, und herein kam Tina -Marie.
die beiden sahen sie und zwinkerten ihr zu, gingen zu der Erzieherin und sagten das sie sich entschieden hätten, für das Mädchen im Rollstuhl.
Schon wenige Minuten später saß Tina –Marie mit den beiden im Auto, auf dem Weg das Weißenhaus zu verlassen. Sie drehte sich noch kurz um und winkte, nur wenige bemerkten ihr winken, die anderen drehten sich alle weg.
„Es ist weihnachten, was möchtest du machen? Was macht dir spaß?“, wollte Jan von ihr wissen. „Was macht man denn so zu Weihnachten? Ich würde gerne in die Kirche gehen.“ „Ist okay, dann gehen wir in die Kirche, aber vorher gehen wir einkaufen, du hast ja kaum Anziehsachen.“
Im Radio erklang ein Weihnachtslied, das scheinbar alle kannten, und alle sangen mit, wie eine richtige Familie, als würden sich das jedes Jahr so machen, als würden sic sich schon ewig kennen.
Sie zogen zu dritt durch die Straßen, alles sah so festlich aus, die Schaufenster der Geschäfte, die geschmückten Bäume in den Wohnungen. Und überall erklang Musik. Sie verbrachten fast vier Stunden mit einkaufen, gingen dann noch in ruhe essen und machten sich dann erst auf den weg in die Kirche. Schon jetzt war für Tina- Marie das fest perfekt, sie durfte ganz vorne sitzen, um das Krippenspiel zu sehen, jede einzelne Handlung wollte sie mitbekommen. Sie war so fasziniert, sie konnte ihr glück kaum glauben.
Auf dem weg in ihr neues zuhause wurden Jan und Martha immer stiller, sie waren aufgeregt, noch mehr als Tina –Marie.
Sie öffneten die Tür, und es kam eine wunderschön geschmückter Baum zum Vorschein. Tina -Marie steigen Tränen in die Augen, sie rollte langsam in das Zimmer ein, ein großer Baum, mit Geschenken in den Farben blau, rot und grün.
Martha sagte „Die blauen sind für Jan, die roten sind für mich, und die grünen, wie die Hoffnung sind deine! Ich hoffe sie gefallen dir, es ist nicht viel, aber es kommt vom herzen.“ Mit einem zwinkern forderte sie Tina-Marie auf die Geschenke zu öffnen. „Ich habe aber gar nichts für euch.“ „das größte Geschenk bist du selbst!“, gab ihr Martha beruhigend zurück.
Die drei umarmten sich.
Dann entdeckte Tina-Marie ein kleines Geschenk mit einem Anhänger, sie öffnete es, es war ein Buch, das sie schon lange sich gewünscht hatte. „woher wusstet ihr das?“. Jan schaute, und meinte „das ist nicht von uns, komisch, Martha weißt du wo es her ist?“, „Nein!“.
Auf dem Anhänger stand:“für dich liebe Tina –Marie, ich hoffe du wirst glücklich! Ich komm dich bald besuchen. Deine Freundin der Engel ;) „
Der Wunsch von ihr war das sie sich eine Familie wünschte, eine die sie so wie sie ist akzeptieren, sie lieben, die sie lieben kann. Und das Buch, habe ich einfach gehofft das es ihr gefällt, als ihre Freundin kann ich sie ganz gut einschätzen.
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