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Was aus Small-Talk alles werden kann ...

von Mellimi


Ich freue mich darauf, dass sie kommt. Sie will um 4 Uhr mit ihrem Fahrrad bei mir sein. Sind ja nur 4 Kilometer, die uns trennen.
Bereits um halb vier sitze ich wie auf Kohlen in der abschwächenden Sonne und warte und überlege mir, was man denn unternehmen kann. Übers Wetter reden wird’s wohl nicht bringen.
Ich hoffe, ihr fällt was ein.
Ich beruhige mich, hole mir eine Decke und lege mich hin, um meine Aufgeregtheit herunterzufahren. Sie kommt jetzt eh noch nicht sofort, also hast du noch etwas Zeit dich hinzulegen, sage ich mir. Und tatsächlich: Mein Puls wird langsamer und meine Augen fallen zu. Sonne macht eben müde.
Ich bin schon fast im Halbschlaf, meine Gedanken an meine Verabredung schon fast verflogen, da legen sich plötzlich wortlos zwei Hände auf meine Augen.
Mein erster Gedanke: Meine Schwester ! Nicht schon wieder ! und ich rufe laut. "Lass das, Julia, ich mag das nicht." Immer noch wortlos lösen sich die Hände wieder von meinen Augen, da drehe ich mich um und versuche gegen die blendende Sonne anzublinzeln. Da steht sie wieder. "Sarah, oh ich wusste nicht ..." fang ich an zu stammeln.
Sie setzt sich neben mich auf die Decke und gibt mir zur Begrüßung nach typisch französischer Art zwei Küsschen links und rechts auf die Wangen. Da sie bis jetzt immer noch kein Wort gesagt hat, schaue ich sie herausfordernd an, in der Erwartung, dass sie doch noch den Mund aufmacht.
Und das tut sie dann auch.
Nach einem gehauchten "Hi Melli" und einem fragenden Blick, der wohl bedeuten sollte, ob sie mich so nennen darf, dauert es nicht lange, bis sie mir Anekdoten aus ihrem bisherigen Leben erzählt und ich ihr aus meinem.
Dabei lächeln wir uns an und strahlen mit der Sonne um die Wette.
Es scheint so, als ob es ihr wirklich gefällt mit mir zusammen hier in der Sonne zu sitzen. Und so wie’s aussieht, ist sie auch keine von den Tussen, die die ganze Zeit nur an Jungs und Schminke denken und für alles Andere das Gehirn einer Ameise haben.
In einer kleinen Gesprächspause, packt mich auf einmal der Bewegungsdrang und ich steh blitzartig auf, worauf ich mir einen verwunderten Blick von Sarah einfange. Mit der Erklärung "Ich hab Lust Basketball zu spielen" fasse ich sie an ihren zarten Händen, die sie mir entgegenstreckt und ziehe sie aus der bequemen Lage hoch. Oben angekommen, streckt sie sich, bis auch der letzte Muskel aufgewacht ist. Obwohl ich ihr eigentlich lieber weiter dabei zusehen würde, wie sie sich selbst hingibt, reisse ich mich von diesem Anblick los und gehe los, um einen Ball zu holen. Wir wollten ja spielen. Und das tun wir dann auch.
Ich hab sie wohl unterschätzt. Sie spielt wirklich gut, aber die Konkurrenz schläft nicht. Sie träumt höchstens manchmal. Die Zeit vergeht unglaublich schnell und erst bei der Dämmerung wird uns klar, wie spät es schon geworden ist. Dass es sowas wie eine Uhr gibt, haben wir völlig vergessen und Sarah muss sich jetzt schleunigst auf den Weg machen. Sie hat ja noch 4 Kilometer und ein ganzes Stück holprigen Fahrradweg vor sich.
Der Tag ist vorbei und ich muss lächeln. Damit hab ich nicht gerechnet.
Aber: Blos nicht verlieben. Sie ist nur eine Freundin. Mehr nicht. Und das ist auch gut so.
Die restliche Woche vergeht genauso wie unser Nachmittag. Alles ist wieder so entspannt zwischen uns. Ich mag das. Am Wochenende hat sie leider keine Zeit, sich mit mir zu treffen. Sie fährt noch ein letztes Mal nach Köln, um sich von den Freunden zu verabschieden und ihre letzten Sachen aus der Wohnung dort zu holen. Eigentlich verständlich, aber mich macht’s trotzdem traurig.
So muss ich also bis Montag warten, bis sie wieder da ist. Tatsächlich vergeht dann das Wochenende wirklich so zäh wie Kaugummi. Ich weiß nicht wirklich was mit mir anzufangen. Nicht einmal das Wetter ist auf meiner Seite. Wenn die Sonne scheinen würde, könnte man sich die Zeit im Freien vertreiben, aber der Herbst ist scheinbar schon im Anmarsch und kündigt sich mit kräftigen Regengüssen und kälteren Temperaturen an.
Sonntag abend hellt sich mit dem Wetter dann auch meine Laune wieder auf. Montag morgen gleich Doppelstunde Kunst. Jetzt dauert‘s nicht mehr lange und dann komme ich wieder in den Genuss ihres Charmes. Es wird alles wieder so vertraut mit ihr sein.
Doch nichts dergleichen.



copyright © by Mellimi. By publishing this on lesarion the author assures that this is her own work.



comments


hallÖ?!?
faLLenfrEak - 19.05.2006 16:51
aaaaaaaaaaah
PinaColada18 - 05.05.2006 09:30
*smile**daumen hoch*
faLLenfrEak - 02.05.2006 16:34
:-)
bitte schreib ganz schnell weiter!!!!!!!!!!
Les2807 - 02.05.2006 16:03
:-)
Eierbecher - 02.05.2006 14:19

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