Verbotene Liebe 5

von butterfliege


Piep..eine SMS. "Sowas schönes erlebe ich nicht jeden Tag" Ich freute mich das zu lesen. Doch irgendwie war es alles wieder wie vorher. Kalt und einsam, war sie doch gerade noch hier gewesen. Ich verkroch mich ins Bett. Ihr Geruch lag auf dem Kissen, immer wieder mußte ich daran riechen, dann hatte ich das Gefühl sie wäre noch da. In Gedanken bei ihr, schlief ich irgendwann ein.
Mein Wecker klingelte, denn ich hatte durchgeschlafen. Ich schreckte hoch und wußte erstmal garnicht wo ich war, dann mein erster Gedanke: "Sie war hier und wir haben miteinander geschlafen." Das mußte ein Traum gewesen sein.
Ich schloss die Augen und ging alle Einzelheiten wieder und wieder durch. Ich konnte sie fühlen, riechen, ihre Bewegungen spüren, ihre Hände auf meiner Haut spüren. Ich wollte liegen bleiben und nie mehr aus diesen Gedanken aufwachen. Noch nie zuvor war es so schön mit einer Frau. Sie war alles was ich wollte, bei ihr war ich zum ersten mal wirklich glücklich.

Viele Wochen vergingen und wir trafen uns manchmal bei mir zu Hause. Sie machte auch keinen Halt davor, mich bei ihr zu Hause vor dem Klavier zu verführen, obwohl Familienmitglieder zu Hause waren und uns hätten erwischen können. Auch ihre Sinne waren getrübt. Genau wie meine. Wir waren ständig zusammen, ich holte sie jeden Tag von zu Hause ab und wir fuhren gemeinsam zur Arbeit. Doch irgendwie merkte ich, daß ihr Mann langsam eifersüchtig wurde. Er redete kaum noch mit mir. Hatte er was gerochen und war sich noch nicht sicher? Es kam mir vor als käme er uns ständig hinterher gelaufen. Und er tat mir leid. Ich wußte das er sie sehr liebt. Mein schlechtes Gewissen meldete sich wieder, aber es war nicht stark genug. Ich wollte sie nicht aufgeben.
Oftmals übernachtete ich bei ihr und wir blieben extra lange wach bis alle im Bett waren und machten uns gemütliche Kuschelabende. Immer wenn ich sie an mich heran zog, spürte ich immernoch die gleiche Leidenschaft, wie beim ersten Mal. Es hörte nicht auf. Es war keine Liebelei, die irgendwann von selbst wieder nachläßt. Es sollte unendlich sein, doch ich habe nie daran gedacht, wie schwer es für sie ist zwischen zwei Stühlen zu sitzen und beide Menschen zu lieben. Wie schwer es für sie war ihren Mann und ihre Familie immer wieder anzulügen nur um bei mir zu sein.
Sie zog sich etwas zurück in ihrem Urlaub und ich mich auch. Ich wollte ihr Zeit geben, die sie für ihre Familie brauchte. Nach einer Woche schrieb ich ihr eine SMS und bekam keine Antwort. 2 Tage lang schrieb ich ihr einen ganzen Haufen davon und die letzte die ich schrieb war: " Was ist los? Mach mir langsam Sorgen um dich. Oder willst du nichts mehr von mir wissen?" Das war falsch...ich hatte sie unter Druck gesetzt und wollte es garnicht.

Sie schrieb mir das sie viel nachgedacht hatte. Sie wäre zu stark eingebunden und auch wenn sie wollte, könnte sie nicht so viel Zeit mit mir verbringen. Sie wollte keinen Beziehungsstreß mehr, den hätte sie ja 26 Jahre lang gehabt. Sie hatte Angst das alles auffliegt, daß sie alles verliert, was sie sich in den 26 Jahren aufgebaut hatte. Das niemand mehr zu ihr halten würde. Ich konnte sie verstehen, aber ich war verletzt. Ich ging zum Arzt und ließ mich krankschreiben. Sie würde mich immer verleugnen, egal was kommt. Sie könnte nie zu mir stehen. Mir ging so viel durch den Kopf. Ich konnte nicht mehr essen. Ich dachte nur noch an sie und an alles was war.
Dann war ihr Urlaub vorbei und ich fuhr hin um sie zur Arbeit abzuholen. Schon an der Tür nahm sie meine Hand und sagte:"Bitte vergiß alles was ich geschrieben habe, ich war im Streß und dann kam eine Nachricht nach der anderen von dir und ich mußte meinem Mann immer erklären wer da schreibt. Ich brauche dich, bitte verzeih mir, es war nicht so gemeint."
Ich wollte stur sein und ihr sagen, daß sie mich sehr verletzt hat und das ich nichts mehr von ihr wissen will, aber ich liebte sie doch, wie könnte ich ihr sowas sagen, wenn es doch garnicht so war? Ich nickte stumm und schenkte ihr ein Lächeln.