von bloodyheart
Der Vormittag verlief ziemlich ereignislos. Emilie konnte dieAktivitäten nicht mitmachen und musste sich somit damit zufrieden geben,Zuschauer zu spielen und hier und da ihre Freunde anzufeuern.Staffelspiele waren angesagt. So wurden die anderen in verschiedeneGruppen eingeteilt und bekamen Aufgaben, die sie innerhalb einergewissen Zeitdauer bewältigen mussten. Dazu zählten Laufspiele,Geschicklichkeitssp iele und sogar, den Leitern eine Art Thron zukreieren. Dazu konnten sie alles Mögliche aus den Zelten benutzen odergar Sachen, die sie sonst so fanden.
Eine Gruppe hatte einen alten, kaputten Autositz im Wald gefunden undschmückte diesen mit Schlafsäcken und Kissen. Doch egal, wie bequemdieser war, sie gewannen nicht, denn eine andere Gruppe hatte einigeLuftmatratzen, Kissen, Schlafsäcke, etc. zusammengelegt und so ein„königliches Bett“ hergezaubert. Doch als sich Jerome, von allen„Schrom“ genannt, auf die Matratzen schmiss, brach alles auseinander unddie Erbauer fingen sofort an, ihn wegzuscheuchen und ihn zubeschimpfen. Doch Schrom ließ sich nicht beirren und lachte nur.
Als sich alle wieder an die Spiele gemacht hatten, stand Emilie auf undsetzte sich in den Autositz, welcher viel bequemer war als die harteErde. Belustigt feuerte sie Mary an, die gerade versuchte, ein Ei aufeinem Löffel zum Ziel zu balancieren, wobei sie aber ziemliche Problemezu haben schien. Als das Ei dann zu Boden fiel und auf Marys Füßen zuBruch ging, konnte sich Emilie vor Lachen nicht mehr halten und wippteso mit dem Sitz, dass sie nach hinten kippte und einen halben Saltoschlug.
Nun war sie die Lachnummer und Mary amüsierte sich köstlich über ihrverdattertes Gesicht. Sie schaute rüber zu Kerstin und sah, dass dieseebenfalls laut in das Gelächter eingestiegen war. Sie kramte wiederalles zurecht und setze sich hin, während der Staffellauf fortgesetztwurde.
Mike hatte schon die ganze Zeit nur dumm rumgestanden und kam nun aufEmilie zu, um sich neben sie zu setzen.
„Und? Wie geht es deinem Fuß?“
„Ganz gut soweit. Wird bestimmt schnell heilen, solang ich nicht solcheschweren Sachen mitmachen muss.“
„Das freut mich zu hören. Und wie läuft es so bei euch beiden?“
Er zeigte mit einer Kopfbewegung auf Kerstin und lächelte sie frech an.
„Woher weißt du ...?“
„Hey, Kerstin erzählt mir alles, schließlich bin ich ihr bester Freund.Schon vergessen?“
„Tut mir leid, ich hab nur Angst ...“
„Ich versteh dich ja, kein Problem. Also?“
„Ich dachte, sie würde dir alles erzählen?“
Emilie lächelte ihn verschmitzt an.
„Jaja, schon gut. Ich wollte nur abchecken, ob sie nicht verletztwird. So etwas tut man doch als guter Freund.“
„Das ist wirklich superlieb von dir, aber keine Angst, ich liebe Kerstinüber alles und genieße jede Sekunde mit ihr. Ich habe nicht vor, siejemals zu verletzen.“
„Hm ... gut, das freut mich.“
Er lächelte sie noch einmal kurz an und verschwand dann wieder mit einemschnellen ‚Bye’.
‚Wirklich erfreut hörte sich das aber nicht an.’
Emilie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie einen dumpfen Tonwahrnahm.
Das Spiel beinhaltete einen Schlag mit einem Baseballschläger und hatteman getroffen, so musste man bis ins Ziel laufen um zu gewinnen. Dochplötzlich hatte die Werferin den Ball mit voller Wucht in den Bauchgeschlagen bekommen und krümmte sich nun vor Schmerz am Boden.Sofort standen alle um sie rum und löcherten sie mit allerlei Fragen.
Kerstin zwängte sich durch die Masse zu Stephanie und half ihr hoch.
„Alles o.k.? Dich muss es ja ganz schön erwischt haben.“ Stephanienickt nur.
„Gut, dann setzt du dich jetzt mal in unsere Invalidenecke und meldestdich, wenn wieder alles o.k. ist, einverstanden?“
Emilie schaute sie ein wenig böse jedoch lächelnd an und warnte siedurch eine Handbewegung davor, noch einmal so einen Invalidenscherz zumachen.
Stoffl, so Stephanies Spitzname, legte sich rücklings hin und schautegen Himmel, ihre Arme nicht von ihrem Bauch nehmend.
Emilie wusste aus Erfahrung, wie nervig es war, wenn man immer gefragtwurde, ob alles o.k. wäre und beschloss daher, erst einmal nichts zusagen und erst später nachzufragen, wenn es ihr besser ging.
Stoffl machte keine Anstalten, wieder mitzuspielen und blieb die ganzeZeit neben Emilie liegen. Sie beobachtete nicht einmal die anderen.
„Sie reden über euch ...“
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