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Sternenhimmel

von Purgatorium


Sternenhimmel

Die Glut meiner Zigarette leuchtet auf, als ich daran ziehe. Ich versuche den Rauch so lange wie möglich in meiner Lunge zu behalten. Es ist abend und ich beobachte die Wolken, wie sie vorüber ziehen. Ich denke an die vergangenen Tage, Wochen, Monate, Jahre. Die Zeit vergeht viel zu schnell, die schönsten Momente noch schneller, vorallem die mit ihr. Sie war es, die mich nach langer Suche zu mir selbst geführt hat, ohne dass es das Ziel war. Ihr Lachen, ihre Stimme, allein ihre Anwesenheit hat alles erträglicher gemacht, und jetzt war sie weg. Nicht aus meinem Leben getreten, aber fort von meiner Seite. Was ist passiert, dass mir alles, was ich früher so unbeschreiblich schön und wunderbar fand, plötzlich nur noch ein einziges Leiden ist?
Wenn sie lacht, dann nicht weil ich sie zum lachen bringe, sondern jemand anders, wenn sie spricht, dann nicht mit mir, sondern mit jemand anders, wenn sie neben mir steht, ist sie trotzdem meilenweit weg. Ich sehe nicht mehr die person, die ich glaubte zu lieben. Ich sehe eine Fremde, mit der ich nichts gemein habe, außer der Vergangenheit.

Ohne das eine von uns beiden danach gesucht hatte, hatten wir uns gefunden und wundervolle Stunden miteinander verbracht, nachts den Sternenhimmel beobachtet, versucht die Sterne zu zählen und uns geschworen, solange füreinander da zu sein, wie Sterne am Himmel stehen. Heute nacht sind keine Sterne da.
Jetzt, wenn ich meinem Rauch nachschaue, weiß ich, dass ich sie anfangs liebte, doch mit der Zeit verblasste das Gefühl immer mehr, weil die Person, in die ich mich verliebt hatte, ebenso verblasste. Ich wollte es nicht wahr haben, dass die Stunden vorbei waren, in denen wir einfach nur beieinander waren und es genossen, dass keine andere an unserer Seite lag.

Ich weiß, dass sie mich noch immer liebt, ich liebe sie schon lange nicht mehr. Meine Gefühle und Gedanken sind weiter gezogen, wie die Wolken am Himmel, ohne dass ich sie festhalten konnte, und ich würde, wenn es ginge. Das Einzige, was mir bleibt, ist zu hoffen, dass die Nacht irgendwann für mich wieder durch einen Stern erhellt wird.



copyright © by Purgatorium. By publishing this on lesarion the author assures that this is her own work.



comments


Wunderschön
Ich finde, das sdieser text klasse ist. Ich habe lange nicht mehr sowas Schönes gelesen, es regt einen zum Nachdenken an und gleichzeitig kenn ich das Gefühl was du beschreibst sehr gut.
bladdy - 12.04.2005 21:20

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