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von gizmoline
(Nur ein Gedankenspiel):
Regen prasselt an die Scheibe und die Tropfen laufen langsam daran herunter. Ich sehe die Welt durch den Regenschleier, dunkel und trist hängen die Wolken am Himmel. Verstecken, immer nur verstecken und im Verborgenen leben, fast so, als würde der Schleier mich umgeben und die Menschen sehen nur meine Schemen.
Die Blitze zucken und der Donner vibriert in der Luft.
Sie liegt hinter mir im Bett und schläft. Und ich weiß, irgendwann muss ich wieder gehen. Muss durch den Schleier in die andere Welt. In die Welt, in der ich mich wieder verstecke, in die Welt, in der immer nur die Sonne scheint und keiner die Schatten in mir sieht.
Ich drehe mich um und sehe sie an, die Decke liegt nur halb über ihrem nackten Körper. Ich habe ihn berührt, ich habe ihn geküsst, ich habe ihn geschmeckt. Und ich begehre diesen Körper, aber nur hier in meiner Welt, nicht in der Welt hinter dem Schleier. Nicht in dieser anderen Welt, die so perfekt erscheint.
Ich könnte bleiben, einfach nur hier bleiben, und die Welt hinter dem Schleier vergessen. Vergessen, dass ich dort eine Maske tragen muss. Vergessen, mir darüber Gedanken zu machen, was andere über mich denken. Einfach nur ich sein und in meiner Welt leben.
Ich ziehe mich an und gehe durch die Tür. Ich lasse meine Welt hinter mir und gehe zurück. Zurück zu meinen Kindern, zurück zu meinem Mann, zurück zu dem Leben, das sich andere für mich wünschen.
Aber ich weiß, dass ich wieder hier her kommen werde.
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Wow...
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Hi gizmoline,
(schöner Nick übrigens ),
Deinen Text finde ich beeindruckend!
Traurig irgendwie auch, aber das mit dem Regen ist eine wirklich schöne Metapher...
danke für den Text!
Grüße
Sabse
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