von lynn86
Es war eigentlich ein Morgen wie jeder andere. Anna stand wie jeden Morgen vorm Spiegel in ihrem, wie sie fand, viel zu kleinem Badezimmer und überlegte was sie denn heute anziehen sollte. Da sie schon etwas spät dran war entschied sie sich für Ihre schwarze Jeanshose und einen engen, hellblauen Wollpullover.
Als sie endlich aus der Haustür war, war es schon fast zu spät um den Bus noch zu erwischen. Und tatsächlich, gerade als sie um die Ecke bog fuhr der letzte Bus vor 8 Uhr in Richtung City ab. Enttäuscht und wütend zugleich schaute sie ihm noch eine Zeit lang hinterher wie er langsam hinter den gepflegten Alleebäumen verschwand.
"Dann eben laufen.." dachte sie gerade ziemlich genervt, als neben ihr ein alter Opel zum stehen kam. Kerstin, war zwar in ihrer Stufe, aber fast zwei Jahre älter als sie selbst. Die Scheibe auf der Fahrerseite ging auf, und Kerstin rief feixend über die Straße: "Na Kleines? Hast du wieder zu lange geschlafen? Komm steig ein, ich nehm dich das letzte Stück noch mit!"
Immernoch etwas sauer stieg Anna zu Kerstin ins Auto und fing auch direkt wieder an zu meckern. "Ich musste mir eben noch was zum anziehen raus suchen! Sag mal, du könntest doch auch so viel aus dir machen Kertin! Ich meine hässlich bist du ja jetzt wirklich nicht, aber so wie du dich immer kleidest ist es kein Wunder dass keiner der Jungs mit dir ausgehen will!" Kerstin trug wie immer eine breite Hose, ihren Lieblingspullover von den "Chicago Bulls" und eines ihrer unzähligen Basecaps unter dem die kinnlangen, zerzausten Haare zu sehen waren...
So war Anna schon immer, Aüßerlichkeiten waren ihr sehr wichtig, aber sie war immer mehr als ehrlich und hatte ihr Herz am richtigen Fleck. Und da dieses Gespräch schon so gut wie eingeübt war kam von Kerstin nur das übliche verschmitzte Grinsen und die Antwort dass sie so oder so nie mit einem von diesen Typen ausgehen würde.
In der Schule angekommen machten sie einen Treffpunkt für nach der Schule aus und gingen in ihre jeweiligen Kurse. Bei Anna war heute in den ersten beiden Stunden Mathe dran, wie sie diese Donnerstage hasste...
Sie schaute grübelnd aus dem Fenster und dachte über Kerstin nach. Die beiden waren nun schon seit fast 2 Jahren unzertrennlich, was aber nicht immer so war, als Kerstin damals in ihre Klasse kam konnten sich die beiden eigentlich nicht ausstehen...
Bei jeder passenden Gelegenheit haben sie sich gegenseitig dass Leben zur Hölle gemacht, bis zu jenem Abend im August. Anna war mit ihrer Clique und ihrem neuen Freund Florian in der Disco, sie tanzten gemeinsam, tranken und hatten viel Spaß. Völlig geschafft vom vielen tanzen holte sich Denise ein Mineralwasser und ging in den Chill-out-room. Der Raum war recht klein und nur spärlich beleuchtet, es standen überall kleine, gemütliche Sofas und Liegen. Der dröhnende Bass von draussen war hier kaum noch zu hören, statt dessen wurde hier leise R&B gespielt.
Sie ließ sich auf die nächstbeste Liege fallen und schloss die Augen, sie war wirklich ziemlich alle. Sie hörte nicht einmal dass die Tür aufging, sondern öffnete ihre Augen erst als sie merkte dass jemand sich neben sie setzte.
Als sie sich erschrocken aufrichtete sah sie direkt in Flos stahlblaue Augen. Sie fing an zu lächeln doch er sah sie nur durchdringend an und sagte ihr wie schön er sie fand, ohne ein weiteres Wort begann er sie zu küssen, erst langsam und dann immer fordernder. Als er seine Hand unter ihr Top schob wollte sie ihn wegstoßen, aber er verstärkte den Druck auf sie noch."Flo, lass das bitte! Du weisst doch dass ich nicht so weit bin!", "Komm schon! Wir sind völlig ungestört hier und es ist doch so ein schöner Abend gewesen!" keuchte er in ihr Ohr während er sich an seiner Hose zu schaffen machte. Anna liefen Tränen über die Wangen, warum tat er das nur? Er liebte sie doch, oder? Warum hörte er nicht auf? Sie wehrte sich und schrie verzweifelt, doch Flo lies nicht von ihr ab und durch die laute Musik draussen konnte sie niemand hören. Gerade als er ihren Rock hochschieben wollte konnte sie durch den Schleier aus Tränen sehen wie die Tür sich öffnete, sah aber nicht wer darin stand. Sie sah nur wie diese Person blitzschnell zu ihnen an die Liege eilte. Sie hörte ein klirrendes Geräusch und merkte wie Flo von ihr abließ und von der Liege rutschte...
to be continued...
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