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von Nurse25w
Andrea klingelte an der Tür. Mit der Zahnbürste in der Hand und nur mit einem Handtuch bekleidet öffnete ich ihr. „Na das ist ja mal eine Begrüßung… wow“ lachte sie. „Nun komm schon rein oder sollen mich die Nachbarn noch sehen“ kicherte ich zurück.
„Hm…solange die Nachbarn nichts anfassen dürfen“. Nun musste ich lachen. Alleine bei der Vorstellung die alte Frau Kram von nebenan fummelte an mir rum, bekam ich eine Gänsehaut. „Nun hör mal auf… wenn ich Fr. Kram das nächste Mal sehe muss ich sicher daran denken“ versuchte ich mit einem ernsten Gesichtsausdruck zu erwidern.
Ich nahm Andrea in den Arm und genoss ihre Wärme. Kurz berichtete sie mir von ihrem Tag und auch über einen erneuten Vorfall mit ihrer Ex. Wie konnte ich nur glauben das uns diese Frau plötzlich in ruhe lies? Diese Frau würde nicht eher aufgeben bis sie Andrea in ihren Fängen zurück hatte. „Nun erzähl halt…Was hat sie gemacht?“ fragte ich sichtlich unsicher. „Sie weiß wohl, dass wir zusammen sind. Sie hat uns gesehen. Und heute Nachmittag war sie bei mir. Sie machte so einen Krach im Treppenhaus, das ich die Tür geöffnet habe. Sie wollte wissen wo du wohnst, was du machst. Ich habe selbstverständlich keinen Ton gesagt. Und ich bin mit einem Taxi zu dir gefahren“ versuchte Andrea mich zu beruhigen. „Ich hab keine Angst vor ihr. Aus welchem Grund sollte ich die auch haben? Sie weiß nichts von mir“ erwiderte ich abschließend.
Ich wollte mir den Abend nicht mit diesem Thema verderben lassen. Lieber wollte ich die gemeinsamen Stunden unendlich genießen, Andrea´s Nähe spüren.
Und nach einem langen Kuss von ihr verlor ich wieder die Gewalt über meinen Körper.
Wir fielen gemeinsam in einen Strudel der Emotionen und erst nach Stunden fanden wir aus ihm heraus. Schnell noch stellte ich den Wecker und wir schliefen erschöpft ein.
Mitten in der Nacht wurde ich durch ein lautes Geräusch geweckt. Ich öffnete die Augen und versuchte im Dunkeln rauszubekommen was das gerade gewesen war. Es war so als wäre ein schwerer metal Gegendstand zu Boden gefallen. Andrea´s sanfter Atem war das einzigste was ich jetzt noch hören konnte. //Hab ich bestimmt geträumt// versuchte ich mir einzureden. Ich kuschelte mich an Andrea heran nahm sie in den arm, und schlief wieder ein.
Erneut wurde ich circa eine halbe stunde später aufgrund desselben Geräusches wieder wach. Diesmal war es lauter und eindringlicher aber auch wieder nur einmal. Das konnte doch kein Traum sein. Ich fühlte mich unwohl. Andrea drehte sich zu mir um. „Was ist denn los süsse? Warum bist du so unruhig?“ fragte Andrea gähnend. „Ach nichts“ beruhigte ich sie „Ich hab nur schlecht geträumt…schlaf weiter“.
Da ich die Geräusche in keiner Art und Weise zuordnen konnte versuchte ich einfach weiterzuschlafen. Um 7 Uhr klingelte der Wecker. Ich fühlte mich wie gerädert nach dieser Nacht. Wir machten uns beide fertig für die Arbeit und nahmen die nächste S-Bahn in Richtung Stadtmitte. Andrea arbeitete ganz in der Nähe des Senders, als Versicherungskauffrau bei einer großen Versicherungsgruppe in einer Filiale um die Ecke. Nach einem Kuss trennten sich unsere Wege für die nächsten Stunden.
Im Büro war die Hölle los. Montagmorgen war für keinen angenehm. Von Biggi erfuhr ich, dass der Moderator für die Mittagssendung, die in 4 Stunden beginnen sollte, ausgefallen sei und man dringend Ersatz suchte. Schnell deligierte sie die Aufgabe an mich weiter und ehe ich etwas sagen konnte war sie im Aufzug verschwunden. Augen rollend zapfte ich mir erstmal einen Kaffee und nahm mir dann die Telefonliste um die Ersatzmoderatoren zu erreichen. Noch 3 Stunden und 45 Minuten. Das war ja wirklich knapp. Die ersten 4 Angestellten auf der Liste hatte ich schnell erreicht aber niemand hatte Zeit. Bei Nummer 5 klingelte es. Eine Fr. Berger. Der Name sagte mir nichts. //Wahrscheinlich neu// dachte ich. Dann nahm jemand das Gespräch an.
„Berger hier?“
„Hallo hier ist Müller von Radio Power. Wir bräuchten eine Moderatorin die in 3 Stunden die Mittagssendung übernimmt“.
„Ja …in 3 Stunden? Das fällt ihnen erst jetzt ein?!“ schnauzte sie mich in schroffem Ton an.
„Es tut mir leid aber der Mitarbeiterausfall wurde gerade erst gemeldet. Schaffen sie es nun?“
„Naja…sie können ja nichts dafür…ich werde in 2 Stunden da sein“ versprach sie mir.
„Wunderbar…dann vielen Dank. Melden sie sich bitte direkt in der Aufnahmeleitung“.
Ich legte auf. Manche Moderatoren waren echt auf einem Höhenflug unterwegs. Schnell informierte ich Biggi darüber das die Mannschaft wieder vollständig war. Danach widmete ich mich wieder meiner normalen Arbeit. Gegen 11 Uhr beschloss ich mir die Frau anzusehen die mich eben am Telefon runter gemacht hatte. Auf dem Weg ins Studio, das sich in einem anderen Stockwerk befand, ging ich noch schnell Mittagessen.
Um 12:30Uhr betrat ich den Tonraum. Ich begrüßte Lars, einer der Tontechniker. „Hey Isa…was treibt dich denn mal wieder zu uns?“ „Ich…ich…ja…ich wollte mal sehen wie sich die Ersatzmoderatorin macht“ stammelte ich mich Blick auf Fr. Berger.
//Oh mein Gott…das war doch…das musste doch …das konnte nicht sein…es war die Ex von Andrea//. Ich schluckte. Lars lächelte. „Hast du einen Geist gesehen? Du bist ganz blass“.
„Alles okay Lars, danke, ich muss auch schon wieder los“. Schnell verließ ich das Studio. Zurück in meinem Büro, entschied ich diesen Vorfall Andrea nicht zu erzählen. Sie würde sich nur Gedanken machen. Ich schrieb mir die Adresse und Telefonnummer von Susi Berger auf. //Man kann nie wissen wozu man es noch mal braucht//. Endlich kümmerte ich mich um die liegen gebliebenen Sachen auf meinem Schreibtisch und konnte meine Mails ansehen.
Gegen 18uhr war ich mit Andrea vor dem Sender verabredet. Kurz vor 18uhr kam eine SMS. „Du ich schaff es nicht. Hab noch einen Kunden. Ich komme später zu dir wenn du magst?! Ich liebe dich… Kuss Andrea“.
Ich schrieb zurück, dass ich etwas kochen würde und dass ich mich auf sie freue. Langsam machte ich mich im beginnenden Nieselregen auf den Heimweg. Die Temperaturen waren in den letzten Tagen immer weiter gesunken. Mit eisigen Fingern lief ich zurück nachhause.
Das Essen war längst fertig als Andrea gegen halb 8 ankam. „Sorry Liebes.. der Typ wollte nicht unterschreiben“ lachte sie. „Hast du ihn gezwungen?“ fragte ich lachend. „Nein…ich habe ihn davon überzeugt“. Sie gab mir einen Kuss. Meine Spaghetti kamen super an und wir lachten viel beim essen. Es war einfach schön mit ihr.
Wir hatten einen wunderschönen Abend. Von meiner Begegnung mit Susi erwähnte ich nichts. Gemeinsam schliefen wir auf der Couch ein während der Fernseher im Hintergrund lief.
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uhh und wo ist teil 9?
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man kann deine geschichten echt immer nur verschlingen...warum schreibst du kein buch, dann können wir wenigstens immer weiter lesen!!! glg alex
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