von lori10
Ich wachte auf und war schweiß nass, ich wusste erst gar nicht wo ich war dann schaute ich mich um und sah neben mir einen großen behaarten Man. Oh Gott was hab ich nur wieder gemacht, ich muss hier raus. Ich stand auf und suchte mein Taschentelefon, wie ich das Wort “Handy” hasse, es ist nicht englisch und auch nicht deutsch. Ich wollte wissen wie spät es war, auf der suche nach meinem Telefon rannt ich gegen einen Schrank, das Mondlicht schien durch das Fenster direkt auf den Schrank, als ich mir den Schrank näher anschaute sah ich nur ein Poster von einer Nackten Frau mit übergroßen ballonartigen Brüsten, ihre Lippen waren genauso dick, die sich lasziv gegen einen roten Porsche lehnte, Gott wie widerlich. Ich suchte nur schnell meine Sachen zusammen, dabei fand ich auch mein Taschentelefon, es war 4.30 Uhr. Als ich angezogen war wollt ich nur noch raus, ich warf einen letzten Blick auf den Mann, er sabberte auf sein Kissen, ich konnte mich einfach nicht mehr an gestern Abend erinnern und überhaupt wie ich mit so einem schlafen konnte, auf einem Stuhl sah ich seinen Sandfarbenen Anzug hängen und als ich aus dem Schlafzimmer in den Flur trat kam ich an einem großen Schrank vorbei mit bestimmt 60 verschiedenen Schuhen, wie ich solche “schicki- micki” Typen hasse! Die bilden sich sonst was auf ihr Aussehen ein und brauchen länger im Bad als ich.
Als ich dann endlich aus der Wohnung raus war ging ich nur die Straße entlang, ich wusste gar nicht wo ich mich befand, diesen Stadtteil kannte ich noch gar nicht, es war 5 Uhr früh an einem Samstag, und was nun?
Ich entschied mich noch eine Weile auf der Straße lang zu laufen, auf der anderen Straßenseite sah ich das einige wenige Menschen aus den Clubs raus kamen, weil die auch schließen wollten. Manche Männer saßen nun auf der Bordsteinkante und schliefen ein, manche wiederum liefen mit ihren Freundinnen Hand in Hand die Straße entlang, wie ich dieses “Pärchengetue” hasse, sie sind überall, da wird einem jedes Mal klar wie allein man wirklich ist.
Wieso hab ich auch immer so ein Pech mit Männern?
Vielleicht sollt ich nicht mehr so viel trinken an den Wochenenden, dann würde ich vielleicht auch mal jemand kennen lernen, der nicht nur eine Tussi sucht um sie einfach nur zu poppen.
Ich ging zur nächsten Tankstelle und holte mir einen Kaffe setzte mich schließlich auf eine Mauer und beobachtete was sich so abspielte.
Was es für Menschen gibt, sie laufen umher wie kleine Ameisen und wollen nur in ihre Höhlen um sich vor der bald aufgehenden Sonne zu schützen, und am Abend kommen sie wieder raus. Ach Gott, gegenüber von mir ist so ein sadomaso-Club, ein Mann kam raus, ganz in schwarzem Leder eingekleidet und mit einer Peitsche und einem Schlagring an der Hand, er zieht sich seine Sturmmaske vom Kopf und geht zu seinem Auto, ‘hey ist das nicht mein Nachbar aus dem Stockwerk über mir?’ Ja er ist es, da kann man mal sehen was die Dunkelheit aus einem Menschen so macht.
Sonst läuft er mit einem dunkel-braunen karierten Anzug und einer dicken Hornbrille auf der Nase rum.
Ich schau auf die Uhr es ist bereits 5.50 Uhr. Ich denke jetzt sollte ich auch nach Hause, ich stell mich an die Straße und halte Ausschau nach einem Taxi. Als ich dann endlich eines fand wo der Fahrer halbwegs vertrauenswürdig aussah, stieg ich ein und ließ mich zu meiner Wohnung fahren.
Endlich angekommen stand ich vor dem Hochhaus, als ich rein ging, kam mir eine irre laute Musik entgegen, um so höher ich die Treppen hinauf ging um so klarer wurde mir das es aus meiner Wohnung kam. Ich wohnte mit einer Frau zusammen, die wie jeden Abend eine Party veranstaltete, sie hatte ja keine Sorgen, sie brauchte nicht arbeiten und sich auch um sonst nix kümmern, ihre Eltern bezahlten ihr einfach alles. Ich denke die Eltern wollten einfach nur das sie auszog, kein Wunder. Sie hielt nix von Ordnung, ihre Haare waren blau und sie war am ganzen Körper mit Piercing’s eingedeckt, sie meinte immer ‘jeder Schrotthändler müsse seinen Schrottplatz erweitern’.
Außerdem war für sie das Leben eine einzige Party, jeden Tag lange schlafen, abends aufstehen und feiern. Aber so war sie ein sehr lieber Mensch.
Als ich die Wohnung aufschloss schmetterte mir die Musik entgegen, ich ging zur Anlage, stolperte dabei über einige leere Bier- und Schnapsflaschen und stellte sie ab. Was für eine stille, auf dem Weg zu meinem Zimmer kam mir dann Caro, meine Mitbewohnerin, entgegen lächelte mich an drückte mir einen Kuss auf die Wange und meinte nur “das war wieder eine erfolgreiche Nacht“, aus ihrem Zimmer konnte ich ein lautes schnarchen entnehmen, was darauf schließen lässt das sie einen Kerl bei sich hatte, so wie jede Nacht. Sie wechselt ihre Typen wie ihre Unterwäsche.
Aber mir sollte das auch egal sein, ich wollte nur noch ins Bett.
Als ich dann wieder aufwachte war es bereits 16 Uhr, ich ging ins Bad und duschte erstmal, als ich dann in die Küche ging gab mir Caro eine Tasse Kaffe und sagte sie müsse dringend mit mir reden.
Ich setzte mich und lauschte ihr, dann kam ihr Typ auch rein und setzte sich neben ihr, sie verkündete mir das sie die Liebe ihres Lebens gefunden hätte und sie wollten zusammen nach Südamerika ziehen, weil Kai, so hieß ihr neuer Lover, dort seine Familie hatte und sie sich dort gemeinsam etwas aufbauen wollten. Sie meinte sie würden schon nächste Woche umziehen und ich könnte entweder hier wohnen bleiben oder müsse mir eine andere Wohnung suchen.
Für mich stand natürlich fest ich würde mir eine neue Wohnung suche da ich auf die schnelle keine Mitbewohnerin finde und allein könnt ich das niemals finanzieren.
Also sprach ich ihnen meine Glückwünsche aus, zog mich an und begab mich auf die suche ich ging zum nächsten Kiosk und holte mir ein paar Zeitungen, damit setzte ich mich in das nächste Cafe. Also gut, nun los, ich sagte mir immer wieder das wird schon, meine Name ist Katja Liebe, ich bin 23 Jahre alt und Studentin. Ich hasste meinen Nachnamen, “Liebe”, wieso nur, ich hatte nix damit zu tun, ich war noch nie wirklich verliebt und ich mochte dieses ganze Liebes Getue nicht! Jeder tut so als sei alles so wunderschön, bis einer der beiden Partner fremd geht und der oder die völlig am Boden zerstört ist. Nein so was brauchte ich nicht. Ich glaube “Liebe” ist nur so ein Pseudo-Wort die Menschen gebrauchen dieses Wort bloß um nicht allein zu sein, oder einen Grund zu haben um sich so viel wie möglich an Sex zu erfreuen .
Außerdem studiere ich Medizin, ich weiß gar nicht mehr warum ich das nur angefangen hab. Früher wollte ich einfach nur Ärztin werden um zu helfen, um für Menschen dazu sein, nun lerne ich und lerne ich, einen Haufen Theorie, ohne auch nur einen Menschen zu sehen.
Na ja nun zur Wohnungssuche, ich markierte mir einige Wohnungen und rief die Leute an um einen Termin auszumachen, manche Menschen hörten sich am Telefon recht gut an, doch bei manchen beschloss ich lieber nicht hin zu gehen.
Ich hatte Glück, denn ich konnte mir bereits morgen 3 Wohnungen ansehen. Der restliche Tag verlief relativ ruhig, ich lag eigentlich mehr oder weniger rum.
Am nächsten Tag ging ich los zu Wohnung Nummer 1. Als ich ankam, machte mir eine Frau auf, die völlig in schwarzen Leder Sachen gekleidet war und eine Peitsche in der Hand hielt, ich trat in die Wohnung und da saßen 2 Männer auf der Erde und schauten mich an als wären sie Hunde in Trance, ich beschloss darauf hin so zu tun als hätte ich einen dringenden Arzt Termin und verabschiedete mich freundlich und sagte ich würde mich melden, sie rief mir noch hinter her das sie immer einen Platz für mich frei hätte. 'Um Himmelswillen, dass fehlte mir noch, in einer Wohnung zu leben, wo ich jeden Tag einen Hund spielen sollte und ausgepeitscht werde wenn ich etwas falsch mache.'
Also ging ich zu Wohnung Nummer 2, dort angekommen war es stock düster, die Frau war ein Albino, ihre Wohnung war komplett dunkel, sie hatte höllische Angst vor der Sonne, sie tat mir echt leid und da dachte ich mein Leben wäre schlimm, doch sie ging nur Nachts raus und musste Tags über im dunkeln hocken, nach dem sie mich rum geführt hatte bedankte ich mich und sagte ihr ,dass das nix für mich wäre, sie war nicht böse, im Gegenteil sie lächelte mich an, wir unterhielten uns noch nett und dann ging ich.
So nun zu Wohnung Nummer 3, oh man hoffentlich wird das was, es muss doch irgendwo eine Preiswerte Wohnung geben ohne irgendwelche Hacken.
Da stand ich nun, die Tür von dieser Wohnung war Pink, na das kann ja heiter werden, ich wusste das es eine WG war, in der bereits 3 Frauen wohnten und sie hatten noch ein Zimmer frei, ich klingelte, eine Frau die sehr Business-mäßig gekleidet war mit rot-braunem Haar strahlte mir entgegen, sie ließ mich hinein, ich stellte mich vor und sie fing darauf hin gleich an los zu reden, sie sagte ihr Name wäre Susanne, aber jeder nennt sie einfach Susi, dann kam noch eine Frau mit schwarzen Haaren und auch sonst sehr schwarz gekleidet in den Raum, sie beachtete mich kaum und war relativ mürrisch. Susi stellte mich ihr vor, sie hieß Franziska, aber jeder nennt sie Franky. Susi wollte mich gleich rum führen sie zeigte mir welches Zimmer meins werden würde und auch sonst alles und dann kam mir eine Frau mit blondem, etwas lockigem Haar entgegen, sie strahlte mich an und stellte sich auch direkt vor, ihr Name war Lisa. Ich konnte gar nix sagen ich stand da und starrte sie an.
“Und hast du auch einen Namen?”, fragte sie. “Ja” mehr bekam ich gar nicht raus. “Und darf man den auch erfahren?”, sie lächelte mich immer noch an.
Gott war das peinlich so was ist mir echt noch nie passiert, ich hatte wirklich meinen Namen vergessen, was war denn nur los mit mir? Die müssen auch gedacht hab ich sei komplett durchgeknallt. Aber Susi nahm mir das denken ab. “Das ist Kati, sie interessiert sich für das Zimmer.”
“Ach wirklich und was meinst du, gefällt es dir?”. Ich schaute sie immer noch an und nickte nur.
“Na ja sehr gesprächig bist du wohl nicht, aber glaub mir, dass wird sich hier schnell ändern”, sie zwinkerte mich an und ging in die Wohnstube.
Mensch was ist nur los mit mir, versteh ich nicht, seit wann find ich denn Frauen so attraktiv?
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