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In diesen Nächten bleib ich wach

von CoffeeAtYours


In diesen Nächten bleib ich wach
Und nah bei mir mein Degen,
Der neben meinem Bette wacht,
Und draußen leiser Regen.
Der Stuhl, der in der Ecke stand,
Auf dem du einst gesessen,
Bedeckt mit Tuch und dem Gewand,
Das du hier hast vergessen.

In meinen Augen spiegelt sich
Noch immer dein Verlassen.
Wie Blut aus meinen Venen wich,
Um langsam zu erblassen.
Das letzte Wort aus deinem Mund,
Wie könnt ich’s wiederholen,
Blieb ungehört in dieser Stund,
Als du mir wardst gestohlen.

Am Tag an dem die Nachricht kam,
Ein kalter Winter Morgen,
Und ich den Brief entgegen nahm,
Erwachten meine Sorgen.
Der Name, den ich darauf fand:
Er war an dich gerichtet,
Ich gab den Brief in deine Hand.
Ich war dazu verpflichtet.

In dieser Nacht, in diesem Raum,
Als ich dich lachen hörte,
Verblasste sanft der helle Traum,
Vom Eid, den ich dir schwörte.
Mit jedem Laut, den ich vernahm,
Erhoben sich Dämonen
Und trieben mich in einen Wahn,
Von Ängsten und Visionen

Vor meinen Augen sah ich nun
Zwei schattige Gestalten,
Die müde aufeinander ruhn
Und sich umschlungen halten.
Mit starrem Blick und kalter Stirn
Sah ich sie sich berühren,
War alles nur in meinem Hirn,
Doch konnte ich es spüren.

An diesem Tag fing alles an,
Mein Wahnsinn war geboren,
Ich sah mich selbst in einem Bann,
Ich wusst du warst verloren.
Ich konnte nicht mehr bei dir sein,
Ich konnte nicht mehr lieben,
Auch neben dir war ich allein,
Nur Trauer war geblieben.

So ging es zu in mancher Stund,
Wenn wir beisammen waren.
Nur selten küsst ich deinen Mund
Wollt mich davon bewahren,
Dir nah zu sein, denn ich sah ein,
Den Fehler, den ich machte.
Verloschen war der helle Schein,
Das Glück das ich dir brachte.

Von Zeit zu Zeit kamst du zu mir
Und küsstest meine Wangen.
„Was ist passiert, was tat ich dir;
Was muss ich um dich bangen?“
Ich wollt du hättest auch gewusst,
dass du mich hast betrogen,
Doch leider hab ich unbewusst,
mich selber nur belogen.

Am Tag an dem das Ende kam,
War ich bereits verendet.
Als ich den Brief entgegen nahm,
War alles schon beendet.
Du warst schon fort als ich ihn las
Und ich war da geblieben.
Was ich seit je niemals vergass,
Was du mir hast geschrieben:

„Mein edel Herz was ist geschehn,
Warum musst du mich hassen?
Ich hoffe doch du wirst verstehn,
Dass ich dich muss verlassen.
Auf ewig wollt ich bei dir sein,
Doch du hast mich vertrieben.
Mein Herz war stets nur dein allein,
Wollt dich für immer lieben.“

In diesen Nächten bleib ich wach
Und nah bei mir mein Degen,
Der neben meinem Bette wacht,
Und draußen leiser Regen.
So werde ich, so muss es sein,
Den letzten Brief dir senden
So werde ich, so ganz allein,
Mein Leben nun beenden.




copyright © by CoffeeAtYours. By publishing this on lesarion the author assures that this is her own work.





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