von alinaWrite97
Hallo liebe Leser :)
Ich heiße Alina und werde euch das erste Kapitel meiner Geschichte zum Lesen hier veröffentlichen. Wem die Geschichte gefällt, der kann die nächsten Teile online auf der Plattform Wattpad bei: @_RainbowBird_
weiterlesen. Meine Geschichte ist fortlaufend und nicht beendet, aber ich bemühe mich um das Weiterschreiben. Da ich das Bisherige bald überarbeiten werde, wird sich das hier gepostete ein wenig von dem in meinem Wattpadprofil dann unterscheiden.
Inhalt der Geschichte:
In meiner ersten Geschichte geht es um die 17-jährige Schülerin Milena aus Wuppertal, die Gefühle für ihre neue Lehrerin Frau Summer entwickelt. Ihre himmelblau funkelnden Augen berühren ihr Herz. Bisher war Milena fest der Überzeugung, hetero zu sein, also was haben diese Gefühle nur zu bedeuten? Finden sie zueinander? Lest selbst und findet es heraus ;)
Es ist eine Coming Out Geschichte, die mitunter das Thema 'Was tun, wenn man als Mädchen plötzlich in die Lehrerin verliebt ist?' aufgreift. Das passiert öfter, als man glaubt.
Euch nun viel Spaß beim Lesen und lasst doch einen Kommentar da ;)
PS: fand es in der Lovestory Spalte trotzdem passender ;)
LG Alina
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Kapitel 1/Teil 1: Früh am Morgen
"Biep...biep...biep..."
Ich öffnete allmählich meine müden Augen und blickte verschlafen zu meinem Funkwecker, der auf einem kleinen Nachttisch neben meinem Bett stand. Der Wecker zeigte
05:30 Uhr morgens an. Ich streckte widerwillig meinen rechten Arm aus, um ihn auszuschalten.
" Ach nö, warum muss das denn jetzt schon sein? Ein oder zwei Stündchen später hätten es auch getan!" Es war eigentlich ein stinknormaler Montag. Draußen ging langsam die Sonne auf und mein großes aufgeräumtes Zimmer gewann mit den ersten warmen Sonnenstrahlen langsam an Farbe. Nur was war an diesem Tag so besonders?
Ich werde es euch sagen:" Es war nach den Sommerferien wieder der erste Schultag, der begann."
Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Milena und ich bin 17 Jahre alt. Ich habe lange dunkelblonde lockige Haare und meerblaue Augen. Für 1,65 m bin ich zwar nicht so groß, dafür kann man mir aber ansehen, dass ich viel Sport treibe.
Anfangs bin ich fremden Menschen gegenüber zwar etwas zurückhaltend, jedoch bin ich ein lebensfrohes, ehrliches Mädchen, dass einfühlsam ist und auch gut zuhören kann.
Im Schneckentempo hob ich meinen Kopf und saß nun aufrecht im Schneidersitz auf meinem Bett mit ner flauschigen rot-orange geblümten warmen Decke auf mir. Auch wenn meine innere Stimme mir sagte:" Bitte Milena, leg dich wieder schlafen!", wusste ich, dass es Zeit war, um aufzustehen.
Ich drehte mich zur Bettkante und stellte meine Beine auf den Boden. Jeden Morgen, wenn ich aus dem Bett steige ist der erste Gedanke:
" Was soll ich jetzt nur anziehen?" In meinem großen roten Kleiderschrank lagen unzählige Hosen und eine Vielzahl stylischer Sweatshirts. Vielleicht die dunkelblaue Röhrenjeans...oder doch lieber die weiß-graue? Letztendlich entschied ich mich für die weiß-graue Jeans, kombiniert mit einem langärmligen roten Sweatshirt. Nachdem ich mich komplett angezogen hatte und meine blonden Haare gekämmt habe, ging ich die Treppe herunter zu unserer Küche. Am Essenstisch erwarteten mich bereits meine Eltern und meine 15-jährige Schwester Leonie. Meine Schwester war zugleich auch eine gute Freundin, der ich alles anvertrauen konnte. " Guten Morgen Herzblatt ", entgegnete meine Mum. " Hast du gut geschlafen?"
" Ja, ganz gut." Ich setzte mich neben meine Schwester, die gerade Müsli aß. Im Gegensatz zu mir hatte sie lange glatte braune Haare und braune Augen...sie kam eben mehr nach unserem Vater. " Na Schwesterherz, fit für die Schule? und grinste mich an." Ich grinste schelmisch zurück und
antwortete:" Natürlich...ich bin ja so froh endlich wieder zur Schule zu gehen!"
Meine Eltern führten gemeinsam ein eigenes Fitnessstudio und mussten bereits früh zur Arbeit fahren. Sie kamen auf uns zu, gaben uns einen Abschiedskuss auf die Wange und sagten:" Auf Wiedersehen." Kurz darauf füllte ich mir ebenfalls Müsli mit leckeren Schokostückchen in mein Schälchen.
Leonie warf neugierig die Frage ein: " Hey Milena, kannst du dich noch daran erinnern, dass unsere Direktorin Frau Blumenthal davon sprach, dass wir im kommenden Schuljahr endlich eine neue Lehrerin an die Schule bekommen?"
" Ja, aber warum interessiert dich das denn Leonie?"
" Kann ich denn nicht neugierig sein? Ist doch toll, dass der blöde Herr Volker endlich weg ist! Vielleicht ist die Neue ja total nett...
Ich erwiderte genervt: " Ach Quatsch, das ist bestimmt auch nur wieder so ne alte, die alles besser weiß und ätzend ist! Sind doch alle so."
Leonie:" Mensch Milena, warum denn so pessimistisch? Meine Klassenlehrerin Frau Fischer ist auch ganz freundlich."
Milena:" Schön für dich, wir kriegen leider immer nur die älteren strengeren Lehrer und Lehrerinnen, die uns unterrichten. Gefreut hätte ich mich vielleicht, wenn es ein süßer junger Lehrer gewesen wäre, der frisch aus der Uni kommt!"
Leonie:" Vielleicht hast du ja diesmal etwas mehr Glück, wer weiß..."
Wir hatten beide fertig gefrühstückt und schmierten uns Stullen mit Salami für die Schule. Es war bereits 06:20 Uhr und unser Schulbus sollte bald kommen. Wir zogen unsere Schuhe und Jacken an, packten die Stullen zusammen mit 2 Flaschen Wasser in die Schultasche und machten uns nun auf den Schulweg.
Die Bushaltestelle, zu der Leonie und ich hinlaufen mussten, war nur 10 Minuten von unserer Wohnung entfernt.
Wir wohnten im schönen Wuppertal in Nordrhein-Westfalen und gingen auf die Gesamtschule Barmen, die beste Schule Deutschlands. Endlich an der Bushaltestelle angekommen, kam auch schon der Schulbus. Auf diesem stand: Endhaltestelle Unterdörnen. Genau dahin mussten wir fahren. Wir waren nicht die Einzigen an der Bushaltestelle. Vor uns standen noch 10 andere Schüler unserer Schule, darunter auch ein Junge meiner Klasse. Er heißt Taylor und ist ebenfalls 17 Jahre alt. Mit seinen braunen Haaren, den braunen leuchtenden Augen und seinem süßen Lächeln...einfach nur süß. Er war nicht so ein Macho wie die anderen Jungs...er war sympathisch, intelligent und einfach nur liebenswert. Er drehte sich um und blickte direkt in mein Gesicht:" Hey Milena Süße, schön dich wiederzusehen. Wie waren denn deine Sommerferien?" Ich schaute ihn etwas verlegen an, lächelte und erwiderte:" Heeeey Taylor, die Ferien waren echt super! Wir waren sogar im Tropical Islands."
Taylor:" Cool, du kannst mir nachher mehr erzählen wenn du magst. Hast du Lust im Bus neben mir zu sitzen?"
Ich wurde etwas rot im Gesicht, sagte jedoch:" Nee, ich sitze schon mit Leonie zusammen." Taylor:" Ok, dann bis nachher in der Schule."
Leonie sah mich fragend an:" Warum hast du denn nicht ja gesagt? Ich weiß doch, dass du ihn gern hast", und zwinkerte mir zu. " Ja schon, aber er hat doch eine feste Freundin und außerdem will ich dich ja nicht alleine sitzen lassen.
Leonie:" Ich hätte nichts dagegen gehabt, ich bin ja kein kleines Kind mehr."
Die Bustür öffnete sich und wir hatten bereits unsere Busfahrkarten in der Hand, die wir beim Einsteigen dem Fahrer vorzeigten. Wie immer setzten wir uns ganz nach hinten wo wir ungestört quatschen konnten. Es war inzwischen 06:45 Uhr und der Bus fuhr los. Ich schaute etwas nachdenklich aus dem Fenster:" Was haben wohl die anderen aus meiner chaotischen Klasse in den Sommerferien gemacht? Ich bin so neugierig, was es endlich wieder für Tratsch gibt, wer auf wen steht. Ganz zu schweigen...wie wird die neue Lehrerin sein?"
Leonie stupste mich an meine linke Schulter an und holte mich aus meiner Gedankenwelt.
" Mensch Milena, es ist gerade mal 07:06 Uhr und du schläfst schon fast wieder ein! Falls du es noch nicht mitbekommen hast, wir sind da!"
Der Bus hielt unmittelbar vor unserer Schule und wir mussten nun aussteigen. Kaum aus dem Bus gestiegen, rannte auch schon meine beste Freundin Samira auf mich zu und umarmte mich stürmisch:" Endlich sehe ich meine Milena wieder!" Ich drückte sie ebenfalls ganz fest und freute mich mindestens genauso.
" Schön auch dich wiederzusehen Süße ♥ ", und lächelte.
Leonie, die noch neben mir stand, sagte: " Ok, ich geh dann mal in meinen Klassenraum. "Bis später Schwesterherz."
Sie gab mir noch schnell einen Kuss auf die linke Wange und ging dann. Ich löste mich langsam aus Samiras Umarmung und sprach:" Wir müssten jetzt auch langsam ins Klassenzimmer gehen." Samira: "ok."
Samira war etwas größer als ich und hatte schulterlange wellige aschblonde Haare und grün-funkelnde Augen. Sie ist sehr freundlich, war immer die erste die über jeden Tratsch Bescheid wusste und im Gegensatz zu mir der Stimmungsmacher in unserer Klasse. Wir waren schon seit der Kindergartenzeit miteinander befreundet und gingen durch dick und dünn.
Sie kannte mich besser als ich selbst und wir unternahmen in unserer Freizeit sehr viel zusammen. Anders jedoch als ich, konzentrierte sie sich mehr auf Tiere als auf Sport und ihr Ziel ist Tierärztin zu werden. Sie ist sehr fleißig und hilft mir oft in den Schulfächern Biologie und Chemie. Leider sind ihre Eltern getrennt und sie ist ein Einzelkind. Jeden Samstag übernachtet sie bei mir und wir machten einen gemütlichen Filmabend. Immer wenn jemand von uns ein Problem mit der Familie oder anderen Themen hatte, war die jeweils andere Freundin die erste Vertrauensperson.
Samira lief gerade durch das große Schultor in Richtung Klassenraum. Die große Schuluhr zeigt 07:19 Uhr an.
Um 07:30 Uhr soll der Unterricht beginnen. Samira und ich gingen in dieselbe Klasse - die berüchtigte 10b. Ein Haufen pubertierender Chaoten, die dem langweiligen Schulalltag Leben einhaucht. Bisher haben es nicht viele Lehrer geschafft unsere Klasse in den Griff zu bekommen. Wir sind für sie ein
"hoffnungsloser Fall". Mein Klassenraum war im ersten Stockwerk der Schule, etwa mittig vom Schulgang. Ich betrat die Tür des Raumes und blickte durch die Runde. Ganz hinten saßen Natascha und ihre Mädels-Clique auf den Schulbänken und tuschelten über Neuigkeiten. Rechts an den Fenstern saß Jonas - ein braunhaariger fauler Macho mit ner großen Klappe. Kaum zu glauben, dass er die neunte Klasse überhaupt bestanden hat. Vorne in der ersten Bankreihe saß Taylor, der mich gerade anlächelte und Lena - sie war nicht sehr gesprächig und eher die Außenseiterin unserer Klasse, dabei war sie eigentlich ganz nett, nur ließ sie niemanden an sich heran. Samira und ich gingen zur zweiten Bankreihe nach links und setzten uns hin. Wir saßen nebeneinander. Es war 07:25 Uhr und der Rest meiner Klasse trudelte auch langsam ein. Nicht mehr lange und der erste Schultag begann endlich.
Kurz bevor die Schulklingel zum Unterrichtsbeginn läutete, öffnete sich noch einmal die Klassenzimmertür:" Guten Morgen liebe Klasse 10b." Eine braunhaarige ältere Frau - etwa 43, betrat mit einem aufgesetzten Lächeln den Raum. Es war meine Klassenlehrerin Frau Rose. Hatte ich schon erwähnt, dass ich sie nicht leiden kann...? Sie gehört zu der Sorte Lehrer, die ihren Unterricht auf ihre Art und Weise durchbringen wollen. Wie dieser aussieht?- Ja, also vor der Klasse stehn und mit eintöniger Stimme vollquatschen, völlig egal ob wir zuhören oder nicht.
Diese Frau hat weder Durchsetzungsvermögen, wenn es Zeit wäre die Klasse wieder zu "beruhigen", noch gestaltet sie den Unterricht abwechslungsreich. Am besten noch vorne bequem im Stuhl sitzen und eine ätzende Dokumentation über die Entwicklung des Menschen zeigen...
Selbst wenn andere Klassen mal Tagesausflüge machen - wir werden da immer ausgeschlossen, da diese aus ihrer Sicht "zur pädagogischen Bildung völlig überflüssig seien". Dafür, dass sie Frau "Rose" heißt, ist sie das komplette Gegenteil - total streng, unfreundlich...da bleibt mir immer nur ein Gedanke im Kopf...wenn sie Kinder bzw. Jugendliche nicht leiden kann, warum ist sie dann Lehrerin geworden?! Frau Rose unterrichtet Deutsch und Geschichte.
Sie stellte sich gerade nach vorn, unmittelbar vor dem Lehrerpult:
" Ich hoffe, ihr hattet alle entspannte Sommerferien und habt euch genug erholt, um jetzt wieder fit für die Schule zu sein. In diesem neuen Schuljahr erwarten euch ein paar Veränderungen. Heute fällt erst einmal alles Organisatorische an und morgen läuft dann der Unterricht nach dem Stundenplan ab. Nun erst einmal zu den Neuigkeiten. Wie ihr wisst, hat der Herr Volker ja am Schuljahresende unsere Schule verlassen, da er zu seiner Freundin nach Berlin ziehen wollte. Darum mussten wir binnen kurzer Zeit einen neuen Lehrer einstellen, der das Fach Sport übernehmen kann. Es wird in diesem Schuljahr sogar gleich 2 neue Lehrer und eine neue Lehrerin geben, die in den Fächern Sport, Deutsch, Musik, Politische Bildung und Biologie unterrichten werden. Klasse 10b gleichzeitig: " Wie cool! Werden die noch vorgestellt?"
Frau Rose:" Ruhe! Dazu komme ich noch. Hört erst einmal zu, danach könnt ihr gerne Fragen stellen! Eine weitere Neuigkeit ist die beendete Sanierung unserer Turnhalle. Der Sportunterricht kann jetzt wieder wie gewohnt dort stattfinden.
Taylor:" Na endlich! Das hatte ja Jahrhunderte gedauert. Basketball-AG ich kommmeee!!!"
Frau Rose fuhr fort:" Wie ihr wisst, sind im nächsten Jahr die großen Abschlussprüfungen. Die Termine dafür gebe ich euch im Laufe des Schuljahres bekannt. Ihr werdet bei mir wieder Deutsch haben und ich werde definitiv Gedichtinterpretationen, Argumentationen zu einem bestimmten Thema und Literaturepochen bis zum Umfallen üben. Wenn ihr fleißig mitmacht im Unterricht, dann werdet ihr das Schuljahr auch locker bestehen! Denn die Zeit bis zu den Prüfungen vergeht ziemlich schnell...
Die ganze Klasse seufzt frustriert. Nun zu dem Stundenplan:
" Am Montag habt ihr 8 Stunden und die restlichen Tage 7 Unterrichtsstunden. Neu in dem Schulplan integriert ist die Hausaufgabenstunde - das ist eine sogenannte "Freistunde", in der ihr in der Schule bleiben müsst, aber anfallende Hausaufgaben zwischen zwei Unterrichtsfächern erledigen könnt bzw. sollt."
Zu meinem Stundenplan: Am Montag und Mittwoch haben wir zumindestens einen Block Deutsch, am Dienstag und Freitag Sport und am Donnerstag Geschichte. Mein Hassfach Mathe habe ich Mittwoch und Freitag in dem ersten Unterrichtsblock.
Frau Rose wieder:" Die kleine Essenspause ist von 9 - 09:10 Uhr und die große Mittagspause von 11:35 bis 12:20 Uhr.
Nun zu den Projekten, Veranstaltungen und unserer geplanten Abschlussklassenfahrt."
Die Klasse tuschelte leise:" Na endlich kommt was Spannendes."
Frau Rose redete vorne mit entspannter Miene weiter:
" Heute ist ja der 12.08.2013. Vom 14.10.2013 bis 18.10.2013 findet eine Projektwoche mit einem von euch selbst ausgesuchtem Thema statt. Am 6.12.13 ist das Nikolausbowlen mit dem gesamten Jahrgang. Und zu guter Letzt - die Abschlussklassenfahrt nach Berlin ist vom 16.11 bis 22.12."
Von hinten jubelte Natascha:" Ja man, wie geil ist das denn! Vor den Weihnachtsferien die Abschlussfahrt! Meggggaaaa!!!"
Auch wenn ich meinen Kommentar für mich behielt, freute ich mich auch, denn es waren ja sozusagen dann "verlängerte" Ferien.
Man konnte der Frau Rose ansehen, dass sie froh war fast fertig mit reden zu sein:" In der Schule ist das Rauchen und wie ihr immer so schön sagt "kiffen" verboten! Nun zum Rest dieses Tages. Es ist jetzt 09.00 Uhr und um 09:45 Uhr wird sich in unserem großen Versammlungssaal die ganze Schule treffen. Die neuen Lehrer werden sich dem Kollegium und euch Schülern vorstellen und unser alljährliches Schulfest findet wie immer am ersten Schultag statt. Die letzten Vorbereitungen für die Feier laufen gerade noch. Um 09:15 Uhr gehen wir gemeinsam zum Saal. Bis dahin...brauchen wir noch zwei neue Klassensprecher. Will jemand freiwillig?"
Nach der Ansage des Festes herrschte eine unheimliche Stille im Klassenzimmer...diese wurde dann jedoch mit einem kleinen, stillen "ich möchte" unterbrochen. Wir drehten uns zu der Richtung, wo das 'ich' herkam. Es kam von Lena, unserer schüchternen Mitschülerin, die mit einem etwas gesenktem Kopf wiederholte:" Ich würde gern freiwillig als Klassensprecherin kandidieren, wenn niemand etwas dagegen hat."
Die ganze Klasse, sogar Frau Rose, schaute sie erstaunt und überrascht an, denn es war ja für gewöhnlich nicht ihre Art im Mittelpunkt stehen zu wollen.
Keiner hatte jedoch etwas dagegen und es war eine gute Chance für Lena, etwas selbstbewusster zu werden. In diesem Augenblick dachte ich mir nur...ich will ihr dabei helfen aus sich mehr herauszukommen und hob meinen Arm:" Ich würde gerne zusammen mit Lena als Klassensprecherin kandidieren." Frau Rose sprach überrascht:" Na sowas...dass es mal Freiwillige gibt und dann gleich zwei...freut mich!"
Ich blickte zu Lena und sie lächelte mich dankbar an - ihre Augen leuchteten sogar vor Freude.
Frau Rose:" Ok, also als Klassensprecher geben euch die Lehrer Termine für die Schüler bekannt, ihr sammelt die Unterlagen für Schüler, die krank sind, ein und bei Problemen sollen Lehrer und Mitschüler zu euch kommen. Ich denke das bekommt ihr zwei Mädels gebacken. So...da nun das auch geklärt ist, können wir endlich in den Saal gehen."
Die Lehrerin ging voraus, wir Schüler packten alle unsere Sachen und gingen nach unten in den Versammlungssaal.
Was wir dort erblickten, raubte uns kurzzeitig den Atem...- nichts da von langweiliger Schule, auch wenn man das bei deeen Lehrern vermuten würde - gedeckte Tische mit Servietten und Gläsern für jede Klasse, eine große Musikanlage und eine kleine Bühne...traumhaft schön *-*. Wir standen auf einem Parkettboden, wo sogar getanzt werden konnte. Es wurde noch nie so schön hergerichtet wie in diesem Jahr.
Die Party - und Tanzfläche erstrahlte in rot und blau funkelnden Lichtern, nur die Musik war noch nicht an. Es war 09:22 Uhr und langsam trudelten alle Schüler und Lehrer an ihren jeweiligen Tischen ein und nahmen Platz. Nach einigen hitzigen Diskussionen konnten sich auch die letzten Schüler auf einen Sitzplatz einigen. Endlich war es soweit. Es war 09:45 Uhr und alle Blicke gingen zu der kleinen, aber feinen schwarzen Bühne, wo unsere Schuldirektorin Frau Blumenthal vor einem Mikro stand und anfing zu sprechen. Alle hörten gebannt zu:
" Herzlich Willkommen liebe Schüler und Lehrer zu unserem alljährlichen Schulfest am ersten Schultag. Ich hoffe doch, dass euch allen diese festliche Atmosphäre gefällt. Unsere Schule soll nicht nur ein Ort des Lernens und der Bildung dienen - nein sie ist viel mehr ein Ort von Gemeinschaft und Zusammenhalt. Jeder Einzelne von euch, Schüler wie auch Lehrer, sind etwas ganz Besonderes! In dieser Schule soll man sich wohlfühlen, denn man verbringt hier schließlich etwa die Hälfte des Alltags als Schüler drin. Die Schule ist nicht umsonst als beste Schule Deutschlands gekürt worden. Vielen Dank für all eure Unterstützung in den letzten Jahren und auf eine gute Zusammenarbeit in der Zukunft!"
Der ganze Saal applaudierte heftig und jubelte in die Menge. Ich gebs ja zu...wann hört man schon so eine tolle Ansprache? Auch wenn ich vielleicht nicht alle Lehrer hier leiden kann, bin ich froh auf diese tolle Schule zu gehen.
Nachdem das laute Klatschen langsam nachließ, fuhr die Direktorin motiviert fort:" Nun zu dem eigentlichen Programm. Ich möchte euch allen unsere neuen Lehrer vorstellen. Alle sind diesmal noch relativ jung und wir heißen sie in unserer Schule herzlich willkommen! Darf ich Herrn Seifert, Herrn Heinrich und Frau Summer vorstellen...
Hinter der Direktorin war ein riesiger Vorhang auf der Bühne, der langsam nach oben gekurbelt wurde. Also manchmal denke ich mir einfach...warum machen die so ein Spektakel um die "Neuen"? Warum nicht einfach kurz vorstellen mit Namen und Alter und gut is?! Der Vorhang war nun oben und hinter der Direktorin traten die neuen Lehrer auf die Bühne.
Im Saal herrschte unheimliche Stille...- wirklich alle guckten zu den "Neuen". Einer der beiden Lehrer hatte blonde kurze gestylte Haare, dunkelblaue Augen und ich sag mal "gechillten" Blick. Ich schätzte ihn auf etwa 33. Er trug einen schwarzen Anzug und eine rote Krawatte. Passend zum Outfit trägt er auch schwarze Schuhe. Der andere Lehrer hatte braune Haare und einen seitlichen Pony. Seine bräunlichen Rehaugen guckten etwas verunsichert und er stand etwas verhalten in blauer Jeans, weißem Hemd und Sneakers von Nike da. Gegenüber von mir am Tisch saßen Natascha und Samira, die sofort große Augen bei den Lehrern bekamen und kicherten:" OMG...wie süß die sind. Ich hoffe einer von beiden macht Sportunterricht ;D...schade, dass die schon so alt sind."
Eigentlich hatte ich mir ja so knackige Männer, die frisch aus der Uni kommen gewünscht...aber irgendwie hatte die neue Lehrerin eher meine Aufmerksamkeit...sie war etwa 1,67 m groß. Ihre langen welligen hellblonden Haare lagen auf ihrer Schulter. Sie hatte wunderschöne meerblaue Augen, eine kleine Stupsnase und ein bezauberndes Lächeln. Ihr knielanges trägerloses rot-weiß geblümtes Kleid sah hinreißend aus. Dazu trug sie eine silberne Kette mit einem kleinen Herz daran um ihren Hals. Sie hatte eine schmale Figur und trägt weiße Ballerinas. Ihr traumhaft süßes Lächeln haute mich um...sie wirkte offen, vertrauenswürdig, freundlich und vor allem sympathisch. So als ob jemand meine Gedanken lesen konnte, schienen auch noch die hellen Scheinwerfer auf sie ...Frau Summer erstrahlte in so einem magisch-traumhaften Glanz, als ob da vorn ein Engel stand. Ich wusste nicht genau warum, aber ich habe noch nie in meinem Leben jemanden so toll gefunden - ihre gesamte Ausstrahlung war irgendwie besonders...sie war besonders...
Die beiden Lehrer stellten sich kurz vor. Also der braunhaarige war der Herr Heinrich und ist 31 Jahre alt. Der blonde Mann ist der Herr Seifert und 34 Jahre alt. Nun nahm Frau Summer mit ihren kleinen zarten Händen das Mikrofon:" Hallo liebe Lehrer und Schüler, ich bin die Frau Summer, 26 Jahre alt und erst vor Kurzem nach Wuppertal gezogen. Es ist mein erstes Jahr als Lehrerin und ich freue mich sehr so herzlich in Empfang genommen worden zu sein."
Sie hatte eine weiche zarte hohe Frauenstimme und ihr Lächeln war...anders als bei Frau Rose - ehrlich.
Alle applaudierten begeistert und die Direktorin ergriff nun das Mikrofon und sprach:" Herr Seifert und Herr Heinrich werden in den Jahrgangsstufen 7 bis 9 unterrichten. Frau Summer wird den Jahrgang 10 in Musik und Sport unterrichten."
Als ich Jahrgang 10 und "Summer" hörte, fing ich an zu lächeln und jubelte innerlich..das überraschte mich selbst, denn eigentlich war es eine normale Lehrerin wie alle anderen eben auch...
Frau Blumenthal zeigte mit der Hand auf meinen Tisch und flüsterte Frau Summer etwas ins Ohr. Daraufhin wanderte der Blick von Frau Summer direkt in meine Richtung. Ich hatte das seltsame Gefühl, dass sich gerade in diesem Moment unsere Blicke trafen. Ihre strahlenden meerblauen Augen funkelten mich geradezu an. Ich war wie hypnotisiert..ich war geschockt über mich selbst, da ich irgendwie nervös wurde und versuchte wegzuschauen...leider vergebens...
Erst als Taylor mich anstupste, konnte ich den Blick von ihr lösen und mich wieder sammeln. Die Direktorin ergriff wieder das Wort: "Da sich nun die Neuen vorgestellt haben, kann das Veranstaltungsprogramm beginnen. Als erstes tretet unsere Schulband "Hoping Lights" mit Keyboard, Gitarre und Gesang auf. Danach kommt unsere Schultanzgruppe der 7ten bis 8ten Klasse
"Dancing Fires" ran und dann werden euch ein paar Lehrer einen kleinen Sketch vorspielen. Viel Spaß beim Zuschauen and lets the party beginning!"
Der Gitarrist und Keyboarder der Band waren Jungs der 9ten Klasse, die Sängerin hieß Vanessa und ging in meine Parallelklasse. Sie sang das Lied 'Make you feel my Love' und hatte eine gefühlvoll betonte hohe Stimme. Diese klang so ähnlich wie die der Coversängerin Madilyn Bailey. Das Lied klingt wunderschön und alle Augen waren auf ihr gerichtet. Die Uhr zeigte 10:30 Uhr an. Die Zeit verging schnell und es stand auch schon die Tanzgruppe auf der Bühne. Sie tanzten perfekt synchrone Tanzbewegungen und trugen silber-gold-glitzernde Kostüme. Das uns vorn dargebotene Schauspiel war vom Allerfeinsten. Zuletzt kam die Direktorin mit Frau Fischer und einem Herr Noack auf die Bühne und spielten drei Freunde, die sich auf einer Geburtstagsfeier gegenseitig witzige Streiche spielten. War echt funny das Ganze.
Es war 11:10 Uhr und es stand wieder einzig und allein Frau Blumenthal dort oben und hielt die letzte Ansprache:
"Ich hoffe, das Programm hat euch allen gefallen. Das Mittagsbuffet wird nun eröffnet und anschließend kann mit Musik getanzt werden!"
Die Schule hatte sogar einen richtigen DJ engagiert, der die Lieder mixte. Am Rande des großen Saals stand ein langer Tisch, wo Allerlei Essen drauf stand. Von Salat, Wiener, Kartoffelsalat, Nudeln, Suppe, Gemüse und belegten Brötchen bis hin zu leckerem Essen von Putenbrustfleisch mit Rotkohl und gesalzenen Kartoffeln war viel Auswahl. Wahlweise gab es auch Seelachsfilet mit Dillsauce und Kartoffeln. Was fehlte waren Milchgerichte, aber ansonsten war die Menüplatte riesig.
Die Schüler gingen klassenweise dort hin und füllten sich etwas auf ihren Pappteller. An Getränken gab es Fanta, Mineralwasser, Apfelschorle und O-Saft. Nach ewig langer Zeit dürfte endlich meine Klasse zu dem Essen gehen. Ich hatte so einen riesigen Hunger. Ich füllte mir Wiener, Gurkensalat, Nudelsalat und 2 belegte Brötchen auf meinen Teller und füllte mir O-Saft in ein leeres neues Glas. Dann ging ich damit zurück zu meinem Platz und aß genüsslich mein Essen. Mhhhh....schmeckt das lecker. Es war 11:40 Uhr und auch die letzten Schüler saßen nun an ihren Tischen und aßen, während andere schon längst fertig waren. Um Punkt 12 Uhr konnte getanzt werden. Was mich da noch erwarten würde, hätte ich vorher nie gedacht...
KAPITEL 1/ Teile 1 bis 3
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