von Eiraith
Hörst du die Melodie, sag, hörst du sie?
Nein?
Hör nur genau hin, nein, genauer, höre, wie sie in dir klingend aufsteigt, hörst du nun?
Du glaubst mir nicht, nein?
Du kannst es immer noch nicht hören, egal, wie sehr du dich bemühst?
Es geht wirklich nicht?
Nun gut, was kann ich tun, außer dich auf sie aufmerksam zu machen?
Ich kann dich nicht zwingen zu hören, nein, das kann ich nicht.
Aber ich weiß, dass es sie gibt, die Melodie.
Auch wenn du sie nicht hören kannst, bitte glaube mir, es gibt sie.
Ich bin mir ganz sicher.
So oft ich sie bereits hörte muss es sie geben.
Immer und immer wieder drang sie in mein Bewusstsein vor.
Auch wenn du sie nicht hören kannst, es gibt sie.
Wirklich!
Diese Melodie, diese wundervolle Melodie, wie oft hat sie mich gerettet?
Wie oft hat sie mich sehen lassen, wirklich sehen lassen?
Das Leben erkennen, die Freiheit lieben, die Liebe wahrnehmen.
All dies lehrte mich die Melodie.
Nein, falsch, sie lehrte es nicht, sie zeigte es mir nur.
Dazwischen liegt ein großer Unterschied, weißt du?
Sie zwang mich nicht.
Denn das kann sie nicht.
Es gibt einfach Dinge, die kann man nicht erzwingen, weißt du?
Aber nachdem ich sie gehört hatte, sah ich es.
Nein, falsch, gesehen hatte ich es schon vorher, aber ich hatte es nicht erkannt.
Denn, weißt du, es gibt soviele Dinge voller Bedeutung, an denen man so einfach vorbeilaufen kann.
Das seichte Rauschen des Windes, das schalkhafte Flüstern des Grases, die sanfte Kühle des Baumes.
Und all dies, weißt du...
Nein.
Es ist schon gut.
Du weißt nicht.
Und möchtest auch nicht wissen.
Denn du kannst nicht hören.
Du kannst nicht sehen.
Vielleicht ein andermal..
Ich bin mir sicher, wir werden uns noch oft begegnen.
Auch wenn du dies nicht erwünschst.
Aber, weißt du, auch du wirst sie irgendwann hören, die Melodie, tief in dir.
Und dann, dann wirst auch du verstehen.
[.. Sind das Tränen in deinen Augen..?]
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