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von Sasori
Das raue Gefühl Papier unter der Hand zu haben... Ein erleichterndes Gefühl. Man kann alles von der Seele runter schreiben. ICH kann alles von der Seele runter schreiben. Wenn die macht der Sprache versagt, ist dies die Ausweichmöglichkeit.
Ich bin müde. Ermüdet von seltsamen Blicken in der S-Bahn wenn ich Ihre Hand halte. Sie hält ihre Hand. Der Zoo in Fahrpreis inklusive.
Kann nicht mehr. Verstecke mich immer mehr hinter ihren Nacken, den ich nicht während der Fahrt gänzlich hingeben kann. Und die Küsse fallen lautlos wie Schneeflocken. Schnee, und doch so warm. So warm, so zerbrechlich.
Ich bin müde. Das Gequatsche, das Gelächter... Es verschwindet hinter einer unsichtbaren Schalmauer wenn ich sie küsse. Dann werden andere Dinge wichtiger. Ihre weiche Haut. Ihre sanften Lippen, die mich immer wieder faszinieren. Ihre graublauen Augen die aus den Schatten der Wimpern mit einen innerlichen Lächeln die Welt erblicken... Das ist meine Mauer. Meine Abgrenzung.
Sie ist faszinierend. Gänzlich stimmig in ihrer angeblichen Imperfektion. Oder, anders ausgedrückt – ihrer Individualität. Meine Individualität. Anders. Individualitäten, die aufeinander treffen.
Meine Haut wird zu einen einzigen Gefühlsinstrumenten. Ich nehme jeden Atemzug von ihr wahr, jeder Herzschlag von ihr erzeugt Resonanz. Und wenn ich jetzt die Augen schließe, verschwindet die Außenwelt und wir beide landen an einen einsamen Ort, der aus Licht und Halbschatten, Gefühl und Empfindung besteht.
Selbstverständlich.
Braucht die Selbstverständlichkeit eine Erlaubnis, oder sogar eine Entschuldigung?
Ganz egal.
Ich suche weder das Eine
oder das Andere.
Ich nehme wahr.
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Sasori. By publishing this on lesarion the author assures that this is her own work.
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