Um LESARION optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern verwenden wir zur Auswertung Cookies. Mehr Informationen über Cookies findest du in unseren Datenschutzbestimmungen. Wenn du LESARION nutzst erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.




stories » details

Der Unfall (Teil 1)

von traily


Es war Freitagabend in Melas Lieblingsdisco. Sie schaute gespannt auf ihre Armbanduhr, da sie auf eine Person wartete, die normal immer pünktlich zu einer Verabredung kam, doch heute war es nicht so. Es war schon 21.30 Uhr. Langsam wurde sie unruhig und machte sich Sorgen. „Tina hat doch gesagt, dass sie um 20.45 Uhr kommt “, dachte sie sich im Stillen, doch Tina war schon über der Zeit, was überhaupt nicht zu ihr passte. „Hat sie es sich doch anders überlegt?“
Sie saß in der hintersten Ecke an einem Tisch, der beste Platz um Leute zu beobachten. Oft schaute sie einfach nur zu, wie sich die verschiedensten Charaktere auf der Tanzfläche tummelten und sich im gleichen Takt bewegten, doch heute hatte sie keine Lust dazu, sie wartete weiter. Es war bereits über eine Stunde vergangen und Tina war immer noch nicht da. Schon lange wollte Melanie ihr sagen, dass sie sich auch in sie verliebt hat und dass sie mit ihr zusammen sein möchte, doch hatte sie sich nie richtig getraut, zu ihren Gefühlen zu Tina zu stehen, da sie noch nie Gefühle für eine Frau hatte. Außer für Tina, sie war einfach atemberaubend schön, mittelgroß, nicht zu dünn und auch nicht zu dick, sportliches Auftreten, dunkelgrüne Augen und blonde, mittelkurze Haare. Doch irgendwas war passiert, dass spürte sie.


Es war etwa vor einer Woche bei Melanie Zuhause, sie saßen zusammen auf der Couch und schauten sich einen Liebesfilm, eher gesagt, eine Liebeskomödie an. Nebenbei blinzelte Melanie immer wieder kurz zu Tina rüber. Sie war so still und saß da, wie eine Statue, da bemerkte Mela, wie ihr auf einmal zwei Träne die Wangen runter rollten. „Tina, was ist denn mit dir, so traurig ist doch der Film gar nicht“, fragte sie nach und wollte sie in den Arm nehmen. Doch irgendwas war anders, Tina rutschte von ihr weg. „Bitte, Mela, nicht. Lass mich in Ruhe“, sagte sie mit leiser Stimme. „Was ist mit dir los, Tina? Irgendwie mach ich mir gerade Sorgen?“, versuchte sie aus ihr herauszubekommen, doch dabei fing Tina mehr und mehr an zu weinen. Dabei schaute sie Melanie direkt in die Augen und gestand ihr, was sie schon lange auf dem Herzen hatte: „Melanie, ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll, aber ich habe mich in die verliebt, nein, eigentlich liebe ich dich schon so lange. Und jetzt. Ich kann einfach nicht mehr weiter gegen die Gefühle ankämpfen, ich kann deine Nähe nicht mehr aushalten, auch wenn ich deine Freundschaft jetzt verlieren sollte, ich muss es dir einfach gestehen“, dabei schluchzte Tina und versuchte gegen die weiteren Tränen anzukämpfen, denn sie merkte, dass Melanie wie geschockt dasaß. Tina war immer eine Art Kumpel für Melanie mit dem sie immer über alles reden konnte. Egal was war.
Die zwei Frauen kannten sich schon eine halbe Ewigkeit, gingen zusammen zur Schule und unternahmen sehr viel zusammen. Es war eine dicke Freundschaft, jedenfalls dachte Melanie es zu dem Zeitpunkt. Jetzt war sie sich selbst über ihre Gefühle nicht mehr sicher und mehr und mehr war sie unsicher, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. „Tina hat sich in mich verliebt“, der Gedanke ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, „wieso hat sie es nicht schon früher zu mir gesagt, ich hatte es nie bemerkt, oder gespürt, war ich denn so blind?“
„Tina, ich weiß jetzt nicht was ich dazu sagen soll“, versuchte Melanie Tina zu erklären, „ich finde es gut, dass du es mir gesagt hast, ich konnte es ja nicht ahnen und es tut mir so leid.“
Tina schaute Mela weiterhin mit traurigem Blick an. „Du musst nichts sagen, ich weiß das du jetzt geschockt bist, deswegen gehe ich jetzt besser. Es war dumm dir das zu sagen, möchte dich nicht verlieren“, sprach Tina mit leiser Stimme und stand von der Couch auf. Nebenbei lief noch der Film, doch für ihn interessierte sich jetzt niemand mehr. Mela stand auch auf und war total neben der Spur. „Ja, vielleicht ist es besser wenn du gehst, ich muss es jetzt erst mal verarbeiten, aber das ändert nichts an unserer Freundschaft, das verspreche ich dir“, versuchte sie Tina zu beruhigen, doch irgendwie blieb es bei einem Versuch, denn dazu war sie selbst viel zu Unruhig, denn wirklich wusste sie nicht, wie es jetzt weitergehen sollte. Ihre beste Freundin, hat sich in sie verliebt. Melanie wusste, dass Tina lesbisch war und dass sie eine Freundin hatte, ihr machte es auch nichts aus, sie gingen zusammen in Lesbenclubs, hatten zusammen viel Spaß dort. Doch jetzt wusste Mela auch, wieso Tinas Freundin immer so eifersüchtig auf sie war, obwohl sie nie was gemacht hatte. Wahrscheinlich wusste Erika, was Tina für Melanie empfand. Der Gedanke holte Melanie wieder sofort in dir Realität zurück. „Was ist mit deiner Freundin“, fragte Melanie erschrocken, „weiß sie davon?“ Tina war schon fast bei der Haustür und drehte sich noch mal um „Ich habe mich von ihr getrennt, weil ich sie nicht mehr belügen konnte. Ich fühlte mich so schlecht, weil ich eine andere liebe und das wollte ich ihr nicht mehr antun, denn dafür mag ich Erika als Mensch viel zu sehr.
„Wie, getrennt, wie lange denn schon, ich hab sie doch noch letztens beim Einkaufen gesehen, sie sah zwar etwas fertig aus, aber ich habe mir nichts weiter bei gedacht. Kam normal auf mich zu und sagte hallo, okay, sie konnte mich nie so wirklich leiden, hatte ich das Gefühl, aber ich glaub ich weiß jetzt wieso?“ „Nein“, erwiderte Tina, „sie konnte dich schon leiden“, sprach Tina uns zog sich ihre Jacke nebenbei an, „nur ahnte sie das ja, und war halt eben eifersüchtig. Und jetzt sind wir etwa 3 Wochen nicht mehr zusammen“. „3 Wochen? Und ich hab es nicht gemerkt“, stellte Mela entsetzt fest. Sie fühlte sich gerade wie ein schlechter Mensch, der nicht merkt, was mit seiner besten Freundin los ist. Sie schüttelte den Kopf „Es tut mir so leid, ich wusste es wirklich nicht“, sagte sie. „Muss es dir nicht, Mela, ist schon okay, du kannst doch nichts dafür, dass ich dich liebe.“ Tina drehte sich um öffnete die Tür, „so, ich werde jetzt gehen, bleib so wie du bist, ja“, und verschwand aus der Haustür. Melanie stand in ihrem Flur und ihre Gedanken kreisten hektisch umher. „Sie ist gegangen“.
Sie ging zum Fernseher und schaltete ihn aus, denn die Lust auf den Film war ihr jetzt vergangen. Irgendwie hatte sie zu nichts mehr Lust. Sie hatte nun 2 Wochen Urlaub und wollte in der Zeit viel mit Tina unternehmen, noch mal die Clubs unsicher machen, Shoppen gehen und einfach nur beisammen sein. Und jetzt? Ihr Urlaub hat ja perfekt angefangen.
Melanie räumte noch schnell ihr Wohnzimmer auf, die leeren Chips von der Couch und die Gläser in die Spülmaschine. Wie im Tran lief sie umher und beschloss danach ins Bett zu gehen, denn zu irgendwas Großen, war sie nun nicht mehr fähig....



copyright © by traily. By publishing this on lesarion the author assures that this is her own work.





vivalavita: 30 Karat Karneval - Freitag 28.2. - 20 Uhr in Kölle - 2 Floors - Karneval - Dance/Charts - Instagram 30 karat deluxe      +++     >>> Get a ticker message for just 5,95€ for 3 days <<<