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von kleine_18
Im August 2001 hatte ich eine schwere Operation. Das Krankenhaus entlies mich schon nach kurzer Zeit und der Arzt meinte nur zu mir, dass alles sehr schnell verheilen würde. Natürlich glaubte ich diesem und ging daraufhin nach hause.
Nach mehreren Tagen verschlimmerte sich aber mein Zustand. Ich bekam sehr hohes Fieber und konnte mich kaum noch rühren. Ich rief eine Freundin an und brachte nur noch einen letzten Satz raus „Jenny, ich kann nicht mehr“. Ab diesem Zeitpunkt weiß ich nur aus Erzählungen was passiert sei. Sie rief sofort den Notarzt an welcher mich daraufhin sofort ins Krankenhaus brachte. Mein Zustand war kritisch. Ich stand kurz vor einer Blutvergiftung.
Als ich wieder aufwachte, stand einer Schwester vor mir und fragte mich wie ich mich den fühlte. Durch ihren Anblick bekam ich nur stotternd heraus „es geht so“. Sie lächelte mich an und verlies das Zimmer.
Von ihrem Anblick und lächeln verzaubert schlief ich wieder ein. Nach ein paar stunden wurde ich durch die Stimme von Jenny, welche den Notarzt alarmiert hatte, wieder wach. Sie hatte ein paar Zeitungen in der Hand und legte diese mir hin. Ich war froh sie zu sehen, denn ich hatte ihr mein Leben zu verdanken. Wir unterhielten uns eine Weile, doch da sie noch arbeiten gehen musste, ging sie auch schon wieder.
Im laufe des Tages blätterte ich ein Wenig in meinen Zeitschriften rum. Ich fühlte mich schon besser und laut Arzt war ich über dem Berg. Am Abend kam die Schwester wieder in mein Zimmer und fragte mich ob ich was brauchen würde, sie würde mir es dann gerne bringen und lächelte dabei. Ich erwiderte darauf „nein, danke trotzdem“ und erwiderte ihr lächeln. Als sie wieder gehen wollte fragte ich sie noch wie ihr Name sei. Sie meinte „Franziska“.
Die Tage vergingen wie im Fluge und nach 2 Wochen konnte ich schon wieder nach hause. Eigentlich wollte ich gar nicht nach hause, denn in dieser Zeit lernte ich Franziska näher kennen. Wir unterhielten uns fast jeden Abend. Als ich dabei war meine Sachen zu packen öffnete sich die Tür und Franziska kam rein. Wir schauten uns eine weile tief in die Augen. Sie kam auf mich zu und küsste mich und meinte daraufhin „hoffentlich sehen wir uns bald wieder“. Ich lächelte und meinte „ja, ich hoffe es auch“.
Natürlich tauschten wir sofort die Handynummern aus und durch meine Krankenakte wusste sie auch wo ich wohnte.
Zuhause angekommen klingelte mein Handy. Sie haben eine neue Nachricht. Als ich sah, wer mir geschrieben hat, bekam ich totales Bauchkribbeln. Mir schossen tausend Gedanken durch den Kopf. Es war Franziska. „Hallo meine Maus, immer zu muss ich an dich denken, noch nie habe ich so einen lieben und netten Menschen wie dich kennen gelernt. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder. In Liebe Franzi“. Ich strahlte bis über bei Ohren und fühlte mich auf Wolke 7. Es könnte gar nicht schöner sein.
Ich packte weiter meine Sachen aus als es plötzlich an der Tür klingelte. Jenny wollte vorbei kommen. Ich öffnete die Tür mit einem strahlendem Lächeln und wollte ihr sofort mitteilen was passiert sei. „Jenny ich muss.........“ ich erschrak. Es war Franzi. Sie gab mir einen Kuss und lächelte. Geschockt fragte ich Sie „Was machst du hier? Ich dachte du musst Arbeiten!?“ Franzis lächeln nahm ab und meinte „ich habe kurzfristig frei bekommen und dachte, ich komm dich besuchen, aber anscheinend willst du mich nicht sehen“. Sie drehte sich um und wollte wieder gehen. Ich lief ihr hinterher, nahm sie an der Schulter, drehte sie um und gab ihr einen Kuss. Daraufhin meinte ich „natürlich will ich dich sehen, ich war nur ein wenig erschrocken weil ich jemand anderen erwartet habe, es tut mir Leid“. Sie lächelte.
Der Verlauf des Abends verlief wunderschön.
Wir waren nun schon 1 Jahr zusammen. Sie war auch schon so gut wie bei mir eingezogen. Diese Zeit war für mich wunderschön. Wir hatten gleiche Ansichten, waren immer für einander da, waren ehrlich zueinander, ich dachte, schöner kann es doch gar nicht sein und das kribbeln im Bauch wurde von Tag zu Tag immer stärker, ja ich liebe sie.
Am 3. November 2002 klingelte es an meiner Türe. Natürlich ging ich freudestrahlend hin und öffnete, da Franzi vor ca. 1 Stunde Feierabend hatte. Ich erschrak, 2 Polizisten standen vor meiner Türe. „Sind Sie die Freundin von Franziska K.?“ ich erwiderte „ja das bin ich warum?“ „Ihre Freundin hatte einen schweren Autounfall und liegt nun im Krankenhaus. Ihr Zustand ist sehr kritisch. Sie hat schwere innere Verletzungen“. Als ich dieses hörte kullerten mir die Tränen übers Gesicht. Ich war wie gelähmt. Die Polizisten baten mir an, mich mit ins Krankenhaus zu nehmen. Ich nahm sofort meine Tasche und ging mit den 2 Polizisten mit.
Sie lag auf der Intensivstation. Als ich Sie dort liegen sah, mit einem Schlauch in der Nase, ihr Kopf bandagiert, ihr Arm in Gips gelegt, brach ich heulend zusammen. Mein Schatz, mein ein und alles lag da und regte sich nicht. Der Arzt erlaubte mir in das Zimmer zu gehen. Ich setze mich auf ihr Bett und nahm ihre Hand. Sie öffnete die Augen, sah mich an und meinte mit leiser und schwerer Stimme „es tut mir Leid“. Wieder rollten mir Tränen übers Gesicht und ich sagte darauf nur „ich liebe dich“. Sie versuchte zu lächeln, und meinte zu mir „ich habe noch nie so einen Menschen wie dich kennen gelernt. Wir hatten eine wunderschöne Zeit miteinander. Du bist mein ein und alles geworden. Ich wollte immer mit dir alt werden.“ Sie machte die Augen zu, plötzlich stille, ich hörte einen lang gezogenen piepsigen Ton, die Ärzte stürmten in das Zimmer eine Schwester brachte mich raus. Was war los, was ist passiert...? Ich wollte sie nicht verlieren, denn ohne sie kann ich nicht mehr leben. In der Wartehalle rief ich Jenny an, sie wohnte nicht weit weg vom Krankenhaus. Sie kam sofort. Als ich sie sah fiel ich ihr heulend in die Arme. Sie versuchte mich zu trösten aber schaffte es nicht.
Nach ca. einer halben Stunde kamen die Ärzte wieder aus dem Zimmer. Natürlich rannte ich sofort hin und wollte wissen was los ist. Der Chefarzt sah mich an und meinte zu mir „es tut mir Leid ihre Freundin hat es leider nicht überlebt“ ich schaute ihn an, brachte kein einziges Wort heraus. Ich rannte in Ihr Zimmer, nahm ihre Hand und bittete sie wieder aufzuwachen und brach heulend zusammen. Jenny folgte mir und nahm mich in den Arm. „ich will sie nicht verlieren“ diesen Satz wiederholte ich immer und immer wieder.
Am 9. November 2002 fand ihre Beerdigung statt. In der Kirche blieb ich hinten stehen, denn ich konnte es nicht ertragen das sie nicht mehr da war. Sie fehlt mir so. Sie war mein Leben. Als ich dann das den Satz hörte „Time to say Goodbay“ konnte ich meine Trauer um sie nicht mehr unterdrücken, ich konnte nicht mehr dabei sein, ich rannte raus und lief eine weile umher. Ich sah wie ihr Sarg zum Grab gebracht wurde und wie sich ihr Familie und Freunde von ihr verabschiedeten und gingen.
Als keiner mehr da war lief ich auf das Grab zu schaute es an, konnte es immer noch nicht fassen das plötzlich niemand mehr da war. Ich nahm meine Rose, legte Sie auf Ihren Sarg und meinte „Du warst mein Leben und wirst auch immer mein Leben bleiben, ich liebe dich. See you in Heaven“
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Schicksal
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Als ich dies gelesen habe, kamen mir die Tränen und ich finde es sehr gut, dass du dies veröffentlicht hast. Vielleicht hat es teilweise etwas mit Aufmerksamkeit zu tun, aber anderseits weiß ich, wovon du schreibst. Ich habe mit 8Jahern auch einen heftigen Schicksalsschlag erlitten, der bis heute nicht geheilt ist. Ich drücke dir die Daumen für deine weiter Zukunft und glaube mir, das Leben geht bzw muss weitergehen, das Schicksal wollte es so....Und ich denke, sie wird auch nicht wollen, dass du in absoluter Trauerzeit dein Leben verbringst. Ich denke, sie will auch nur das Beste für dich. Also, mach das Beste aus deinem Leben...
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