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Das Puzzelteil

von ventus87


Das Puzzelteil

Mein Leben gliech einem Puzzelspiel, an dessen Anfängen ich saß.
Stück für Stück habe ich Brücken gefunden, die zusammengesetzt, diesem, noch undeutlichen Bild, langsam eine Form gaben.
Was zeigt das?
Was konnte ich erkennen?
Ich wusste es nicht…

Es gab Momente, in denen ich vorwärts kam.
Aber es gab auch Momente, in denen ich kurz vor der Verzweiflung stand.
Es war schwierig, in diesem Durcheinander den Überblick zu bewahren.

Dieses Puzzelspiel war und ist mein Leben…

Tagein und Tagaus habe ich gegrübelt, gerätselt und gefunden.
Doch irgendwann begann ich mich unbemerkt im Kreis zu drehen.
Und in diesem Augenblick hast du mein Leben betreten.
Deine Anwesenheit gab mir eine Ruhe, die ich nicht kannte.
Schweigend hast du dich neben mich gesetzt, dieses Durcheinander an Teilen gemustert und schließlich gelächelt.
Ich habe es nicht verstanden…
Deine Augen fixierten mich,du nahmst meine Hand und hast mich von dieser langwierigen Arbeit ohne ein Wort weggeführt.
Lange Zeit hast du mir die Chance genommen, zurück zu kehren.
Du hast mir ein Leben gezeigt, wie ich es vorher nicht kannte.
Dinger, die ich nicht erkennen wollte, hast du mir vor Augen geführt.
Gefühle, die mir ein Lächeln zauberten, hast du mir gezeigt.

Und eines Tages hast du meine Hand losgelassen.
Du hast mir die Möglichkeit gegeben, an meine Arbeit zurück zu gehen.
Und ich tat es.
Meine Augen flogen über diese unvollkommene Bild, welches sich „ mein Leben“ nannte .
Ich sah all die Unebenheiten, die kleinen Fehler…
Und meine Finger fanden schließlich nach langer Zeit die richtigen Wege.
Stück für Stück nahm ich mein Leben auseinander, fügte es an anderen Stellen neu zusammen und erkannte ein Bild, welches so vollig anders war…
Stunde um Stunde rückte vorwärts, Zeit um Zeit verging.

Dann die Enttäuschung.
Eine Lücke.
Ein einziges Puzzelteil fehlte.
Meine Verzweiflung war unbeschreiblich.
Wo hatte ich ein Fehler gemacht?
An welcher Stelle habe ich falsch angesetzt?
Oder habe ich es sogar verloren?
In diesem Augenblick legte sich deine Hand auf meiner Schulter.
Ich konnte die Ruhe spüren, die durch diese Berührung auf mich überging.
Und ich konnte ein leichtes Lächeln sehen, als unsere Augen sich trafen.
Du hast ein feines Nicken angedeutet und ich begriff…
Wortlos habe ich mich erhoben und trat einige Schritte zurück.
Erneut verzogen sich deine Lippen zu einem Lächeln, du suchtest mein Blick, ehe du dich an meinen Platz niedergelassen hast.

Langsam und bedächtigt hast du deine Hand auf den Tisch gelegt.
Einen langen Moment hast du sie betrachtet.
Fast so, als würdest du überlegen, ob es wirklich richtig ist, was auch immer du tun wolltest.
Dann konnte ich hören wie tief dein Atem plötzlich ging.
Stille.
Deine Augen waren geschloßen.
Schließlich hast du deine Hand langsam von der Tischplatte entfernt.
Und ich konnte nicht glauben, was ich sah…

Das fehlende Puzzelteil.

Deine Finger griffen danach, fügten es in die Lücke ein, ehe du beinah liebevoll über das Bild gestreichelt hast und du dich wieder erhoben hast.
Unsere Augen traffen sich.
Und ich begriff…

Es war deine Aufgabe, meinem Bild die Vollkommenheit zu geben!







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