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Anfang

von EinhornLady


Am Anfang war – sie. Es war ein Novembertag. Und wie immer regnete es draußen. Eigentlich ein Wetter zum Drinnen bleiben. Was ich auch tat. Mir blieb nichts anderes übrig. Es war Probenwochenende und die Proben waren dringend notwendig. Daher hatten wir uns alle an einem Ort getroffen, wo wir das ganze Wochenende nichts anderes taten. Eigentlich müsste es jetzt heißen, dass ich sie zum ersten Mal traf. Aber dem war nicht so. Ich kannte sie schon länger. Nur an diesem Tag hat es mich erwischt. So einfach aus dem Hinterhalt. Der Grund? Eigentlich keiner. Nur als sie ihren Pferdeschwanz löste, traf es mich wie ein Blitz. Bloß schnell umdrehen, dass keine der anderen was merkte. Ein paar tiefe Atemzüge… So, nun ging es wieder besser… Einfach nur so tun als ob nichts wäre… Und das einige Monate lang… Bis zu dem Tag im August – Elf Monate später… Jenem Tag als sie mir sagte, dass sie sich in mich verliebt hatte. Zu einer Antwort war ich nicht fähig… Aber als ich sie küsste, wusste ich, dass es den Himmel auf Erden gab…
Das war der Anfang, aber gab es nicht immer ein Davor? Leider setzt irgendwann das Gehirn wieder ein. Ich fing an nachzudenken. Wie kam es, dass ich es vorher nie gemerkt hatte, dass ich auf Frauen stand? Ich habe mir früher eingeredet, dass der Richtige schon irgendwann kommen würde. Ich habe es mir verdammt lange eingeredet… Da war doch kurz nach meinem Abitur meine damals beste Freundin, bei der ich Gedankengänge hatte, die ich mir da total verboten hatte, weil ich die nicht für normal hielt. Auch kam ich mit Frauen immer besser klar als mit Männern. Ich hatte immer das Gefühl ich müsste den Männern beweisen, dass ich besser bin als sie. Heute würde ich das als Konkurrenzkampf bezeichnen. Und auch meine Beziehung zu ihr war nicht ohne Probleme. Ständig kamen Probleme von außen wie z.B. finanzielle Sorgen,… Aber auch ich war ständig am Nachdenken. Sie sagte mir, dass ich mir nicht so viele Gedanken machen sollte. Aber immerhin musste ich mir einige Dinge klarmachen, die sie schon vor langer Zeit geklärt hatte (Immerhin war sie zehn Jahre älter als ich und wusste schon als 14-jährige, dass sie lesbisch ist). Ich musste das alles jetzt machen. Und ich musste auch lernen, was es heißt eine Beziehung zu führen… Leider bin ich nicht sonderlich schnell beim (sozialen) Lernen. Wie dem auch sei, leider hielt die Beziehung nicht lange – nur drei Monate…
Das war der Anfang und ein Ende, aber gibt es nicht immer auch ein Danach? Ich hab mir Zeit genommen. Zeit, die Trennung zu verarbeiten. Zeit, mich selbst zu sortieren. Jetzt bin ich leider unausgeglichener als jemals zuvor… Ich vermisse es, jemanden bei mir zu haben. Aber ich sollte die Flinte nicht ins Korn werfen! Denn schließlich gibt es da Draußen noch andere Frauen. Vielleicht auch eine, die mich so nimmt wie ich bin und ein bisschen Geduld mit mir hat…




copyright © by EinhornLady. By publishing this on lesarion the author assures that this is her own work.



comments


:-)
sehr schön formoliert. ich sehe es genauso wie du. alles immer gucken was passiert.
WhoIsShe - 16.05.2012 10:37

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