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von lemongirl
Als ich noch sehr klein war, kannte man mich als stolperndes,
sabberndes und schreiendes Kind, ein Bündel Mensch eben und die Welt war noch okay.
Ich würde älter und lernte eine Sprache, die es nicht vermochte, meine
Gefühle preiszugeben, aber Bedürfnisse zu stillen. Ich fing an, mich
anzupassen.
Als Teenager lernte ich von den anderen, mich gegen alles zu wehren und
dagegen zu stellen, und ich tat es, weil es von der Gesellschaft
verlangt wurde. Ich spuckte meinen Lehrern vor die Füße, lehnte mich gegen
die Regeln meiner Eltern auf und fand mich so stark, dass ich die ganze
Welt aus den Angeln hätte heben können.
Ich wurde Erwachsen, und trug Verantwortung, nicht nur für mich,
sondern auch für mein Umfeld, meine Freunde, meine Kinder. Ich wollte die
Welt so gestalten, wie sie meinen Ansprüchen entgegenkam, doch es gelang
mir nicht.
Jetzt bin ich Tot und es ist immer noch nicht besser. Ich halte mich an
Regeln, die mir auferlegt werden, ich sage Dinge, die mir in den Mund
gelegt werden, ich tue was man von mir verlangt und ich schreibe was MIR
paßt!!!
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