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Inge sitzt beim Selbsterfahrungsseminar und kann sich nicht recht erklären, wie sie hierher geraten ist. Ihre Freundin hat auf die längst fällige Beziehungsarbeit bestanden und nun wollen sich die beiden im Frauenferienhaus endlich einmal aussprechen.
Doch während Inge die Koffer auspackt, verschwindet ihre Brigitte mit Ada in deren Zimmer und taucht erst nach Mitternacht wieder auf. Hat die Beziehung überhaupt noch eine Chance? Oder soll die hochaufgeschossene Inge einer der vielen Versuchungen im Landgut Ananke nachgeben?
„Wilder Sex bringt eine Beziehung durcheinander“, fasst der konkursbuch Verlag Claudia Gehrke den erotischen Roman der Zürcher Autorin Sandra Wöhe in einem Satz zusammen. Zwar nimmt die Werbung den Mund ein bisschen voll, aber „Giraffe im Nadelöhr“ sorgt mit Witz und gelegentlichen Kalauern für einen munteren Lesespaß. Nach ihrem Erstling „Lass mich deine Pizza sein“ beschreibt Sandra Wöhe in ihrem zweiten Roman erneut den lesbischen Alltag mit einem Augenzwinkern.
Doch unter der heiteren Oberfläche brodelt es gewaltig. Was ist es, das Inge daran hindert, sich wirklich auf eine Frau einzulassen? Wie offen ist die Beziehung von Ada und Pi wirklich? Und wie haben Anna und Sophia es geschafft, dass ihre lebenslange Liebe zu einander trotz Ehemännern und Familien halten konnte?
Fragen über Fragen, die Sandra Wöhes mit flotter Schreibe beantwortet. So knüpft die Autorin aus den verschiedenen Lebensgeschichten ein stabiles Netz, das mich als Leserin bis zum Schluss nicht los lässt. Ob als leichte Sommerlektüre oder als Utopie einer von Frauen bestimmten Welt – „Giraffe im Nadelöhr“ hat seinen Platz bei meinen Lieblingsbüchern.
